Triebe mit Belag aus runden (Weibchen) oder ovalen (Männchen), aufgewölbten Schildchen. Die Schildchen sind bis zu zwei Millimeter breit, bei jungen Larven weißlich, später braun bis schwarz und das Tier darunter gelb. Von Juni bis Oktober befinden sich 0,2 Millimeter kleine, gelbe, frei bewegliche Junglarven (Crawler) und sogenannte Weißpünktchen (frisch ausgebildete Wachschildchen) an den Befallsstellen. Zu dieser Zeit werden auch Blätter und Früchte befallen. Um die festgesaugte Schildlaus entsteht eine Rotfärbung, die sehr gut an den Früchten, aber auch an Ästen und Zweigen zu sehen ist. Einzelne Triebe welken und sterben ab. An abgeschnittenen Zweigen werden rötliche Verfärbungen am Bastgewebe erkennbar.
Ähnliche Schädlinge
Die Austernschildlaus (Quadraspidiotus ostraeformis) ist optisch ohne Mikroskop nicht von der San-José-Schildlaus zu unterscheiden. Sie verursacht aber keine rötliche Verfärbung der befallenen Gewebe und ist kaum schädlich.
Schadwirkung
Die San-José-Schlidlaus tritt Deutschlandweit an den meisten Obstgehölzen, also Verwandten von Apfel, Birne, Kirsche, Holunder und Johannisbeere, sowie vielen Ziergehölzen auf. Vor allem wärmere Anbauregionen sind gefährdet. Ganze Astpartien können durch Befall und dadurch verursachte Welke betroffen sein und dadurch die Bäume geschwächt werden. Das Auftreten der Art ist meldepflichtig (Pflanzenschutzamt) und hat zur Folge, dass Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen werden müssen, befallene Baumschulpflanzen müssen vernichtet werden. Befallene Früchte müssen nicht vernichtet, können jedoch meist nicht mehr als Tafelobst vermarktet werden (Nulltoleranz).
Biologie des saugenden Insektes
Diese aus Asien eingeschleppte Schildlaus überwintert im ersten Larvenstadium an Ästen und Zweigen. Ende März beginnen die Junglarven weiter zu wachsen. Während die geschlechtsreifen Weibchen unbeweglich unter ihrem Schild bleiben, fliegen die Männchen im Mai aus.
Nach der Begattung gebären die Weibchen bis zu 200 gelbgefärbte Jungläuse. Anfang Juni kann man diese zitronengelben Läuse ohne Schild am Holz beobachten. Die Verbreitung der freibeweglichen Jungläuse erfolgt durch Wind, Vögel und Insekten. Der Handel mit Baumschulwaren führt jedoch zur größten Ausbreitung des Schädlings. Sie saugen sich dann in geringer Entfernung von der Mutter fest und bilden auch ein Schild aus, unter dem sie ihre Larvalentwicklung fortführen. Nach 33 bis 40 Tagen sind sie etwa im Juli ebenfalls fortpflanzungsreif. Meist treten zwei Generationen im Jahr auf.
Regulierungsstrategien: vorbeugen und bekämpfen
Befallsfeststellung: Im Frühjahr werden Astproben auf überwinternde Läuse hin untersucht.
Es sind Pheromonfallen verfügbar, um Flugaktivität der Männchen festzustellen und überwachen und damit die Entstehung der Jungläuse (Crawler) vorherzusagen. Die kleinen, gnitzenartigen Männchen sind nur bei genauer Prüfung auf der Klebfläche der Falle zu erkennen. Nach dem ersten Auftreten ist etwa 10 bis 14 Tage später (bei 20 oder 12 Grad) mit dem Höhepunkt des Auftretens von Crawlern zu rechnen. Dies kann durch die Anbringung dunkler Klebestreifen an Probeästen überprüft werden. Dieser Zeitpunkt stellt den empfindlichsten Behandlungszeitpunkt gegen die Tiere dar.
Vorbeugende Maßnahmen
Als natürlicher Feind der San José-Schildlaus tritt vor allem die Schlupfwespe Prospaltella perniciosi auf. Sie wurde seit den fünfziger Jahren aus Amerika eingeführt, massenhaft freigesetzt und hat sich seither in den Obstanlagen etabliert. Parasitierte Schildläuse erscheinen dicker, später sind runde Schlupflöcher in den Schildchen erkennbar. Da sie mit Parasitierungsraten von über 70 Prozent zur natürlichen Regulierung des Schädlings beiträgt, sollte sie bei Pflanzenschutzmaßnahmen berücksichtigt werden.
regelmäßige Schnittmaßnahmen
auf befallsfreies Pflanzgut achten
Direkte Bekämpfung mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln
Stark befallene, bereits abgehende Gehölze sollten entfernt und vernichtet werden. Beim Schnitt können stark befallene Äste und Kronenpartien entfernt oder ausgelichtet werden.
In gefährdeten Anlagen ist schon bei geringem Vorjahresbefall eine Austriebsspritzung mit Öl ratsam. Das Öl bildet einen Film auf den Schildläusen unter dem sie ersticken. Die schildlosen Jungläuse sind besonders sensibel. Zugelassen sind Pflanzenschutzmittel auf Basis von Rapsöl in Zwetschge und Pflaume gegen Schildlaus-Arten, Spritzungen mit Mineralöl gegen Milbenarten haben eine Zusatzwirkung gegen Schildläuse.
Schildläuse müssen direkt von der Spritzbrühe getroffen werden. Daher Behandlung im Winter oder zum Austrieb.
Bei starkem Befall Nester mit der Pistole spritzen. Zwei Anwendungen mit halber Aufwandmenge in entgegengesetzter Fahrtrichtung durchführen.
Hohe Wassermengen aufwenden und bei Temperaturen ab zehn Grad spritzen.
Optimale Behandlungsbedingungen: Windstille und hohe Luftfeuchte.
Das Öl kann auch eine beachtliche Wirkung gegen den Apfelblattsauger und Nebenwirkungen auf die Eier verschiedener Blattläuse und der Roten Spinnmilbe haben.
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