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Züchtungsprojekt: Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind für Öko-Landbau interessant

Die Zweinutzungsrasse steht auf der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutztierrassen. Grund dafür ist vor allem eine geringere Milchleistung im Vergleich zu Holstein-Rindern. In einer siebenjährigen Studie hat ein Forschungsteam der Humboldt-Universität Berlin genetische Informationen von nahezu der gesamten Population der Rasse in Deutschland untersucht und zahlreiche Marker für wichtige Leistungsparameter identifiziert.

Rinder stehen auf der Weide und gucken in die Kamera.

Deutsch Schwarze Niederungsrinder auf der Weide. Foto: RBB GmbH

Die Zweinutzungsrasse Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind (DSN) steht auf der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutztierrassen. Grund dafür ist vor allem eine geringere Milchleistung im Vergleich zu Holstein-Rindern. Da die Rasse aber sehr robust, fruchtbar und langlebig ist, über gute Abkalbeeigenschaften verfügt und die Bullen gut für die Mast geeignet sind, bietet sie sich grundsätzlich für die extensive ökologische Erzeugung an.

In einer siebenjährigen Studie hat ein Forschungsteam der Humboldt-Universität Berlin das Genom von nahezu der gesamten Population an DSN-Rindern in Deutschland untersucht und zahlreiche Marker für wichtige Leistungsparameter identifiziert. Diese Marker erlauben eine zielgerichtete Züchtung auf wichtige Eigenschaften wie Milchproduktion, Gesundheit und Fruchtbarkeit, was die Nutzung der Rasse im ökologischen Landbau mittelfristig attraktiver machen könnte. Das Projekt wurde finanziert vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Neben genetischen Markern für die Milchproduktion und Fruchtbarkeit bei Kühen konnte das Forschungsteam auch Marker für die Wachstums- und Fleischleistung bei DSN-Schlachtbullen ermitteln. Vor allem die züchterische Nutzung der Marker für Milchproduktion und Fleischzuwachs sind entscheidend, um die Selektion auf höhere Milchleistung bei Erhaltung des Zweinutzungstyps effizient zu gestalten. Sie können zum Beispiel die Auswahl potenzieller Zuchtbullen aus Jungtieren unterstützen und Entscheidungen für gezielte Anpaarungen erleichtern, die eine bessere Leistung der Nachkommen und einen wesentlichen Zuchtfortschritt versprechen.

Die Auswertung der genetischen Informationen zeigte zudem, dass die Rasse eine geringere Inzucht und eine höhere Diversität als Holstein-Rinder aufweist. Insgesamt sehen die Forschenden die Ergebnisse als gute Basis, um die Selektion von DSN-Rindern auf einer soliden genetischen Grundlage weiterzuführen und dabei ihre typischen Rasseeigenschaften zu erhalten. Darüber hinaus bilden die Daten eine wichtige Grundlage für das zukünftige Zuchtprogramm sowie für den Erhalt der genetischen Vielfalt und Gesundheit der bestehenden Population.

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