Bisher gab es für Bio-Heimtierfutter nur private Standards. Das hat sich geändert. Seit dem 1. Januar 2022 müssen Futtermittel für Hunde, Katzen, Vögel, Fische und Nager in Heimtier- und Hobbyhaltung sowie Futtermittel für Nutzgeflügel in Hobbyhaltung der neuen EU-Öko-Verordnung 2018/848 entsprechen. Demnach darf sich ein Futter nur Bio nennen, wenn mindestens 95 Gewichtsprozent seiner landwirtschaftlichen Zutaten aus ökologischer Produktion stammen. Farbstoffe, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker sind im Bio-Futter verboten. "Bei den Zusatzstoffen gelten im Prinzip die gleichen Regeln wie bei Lebensmitteln. Allerdings ist eine Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen nach Futtermittelrecht erlaubt", erläutert Martin Rombach von der Prüfgesellschaft Ökologischer Landbau. Zu erkennen ist die Bio-Tiernahrung am EU-Bio-Logo, das seit Mai 2024 zwingend auf der Verpackung stehen muss.
Bio-Heimtierfutter unter Kontrolle
Entsprechend sind - anders als bei Lebensmitteln - naturidentische synthetische Vitamine im Heimtierfutter erlaubt. Auch die Aminosäure Taurin darf ins Katzenfutter, weil dieser Zusatz Mangelerscheinungen bei den Samtpfoten verhindern soll. Ansonsten kommt Bio-Futter weitgehend ohne Zusatzstoffe aus. Die Richtlinien der ökologischen Anbauverbände sind noch strenger als bei EU-Bio. Beispielsweise sind künstliche Aromen ebenfalls untersagt.
Jedes Unternehmen, das Bio-Heimtierfutter herstellt, lagert oder als Großhandel vertreibt, muss sich jährlich kontrollieren lassen. Unter anderem prüfen die Kontrolleure, ob die Mengen an eingekauften Bio-Zutaten und dem verkauften Futter zusammenpassen. So kann niemand mehr Bio-Futter verkaufen als er Bio-Rohstoffe eingekauft hat. "Auch Probenahmen und Analytik sind wichtige Werkzeuge, um die Prozesskontrolle und damit die Bio-Qualität zu verifizieren und das Verbrauchervertrauen zu stärken", erläutert Bio-Kontrolleur Rombach.