Die natürlichen Verhaltensweisen der Haushühner unterscheiden sich kaum von denen der Wildhühner. Die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau schreiben eine artgerechte Haltung der Tiere vor. Das heißt, dass die Tiere ihre arteigenen Verhaltensweisen ausleben können.
Auf Biohöfen haben Hühner immer einen Auslauf zur Verfügung. Hier können sie tagsüber herumlaufen und im Boden nach Nahrung scharren und picken. Außerdem haben sie hier die Möglichkeit, Sand- oder Staubbäder zu nehmen. Dazu legen sie sich alleine oder mit mehreren Artgenossen zusammen in eine trockene Bodenkuhle, wälzen sich darin herum und werfen Sand oder Staub über sich. So befreien sie ihr Gefieder von lästigen Parasiten. Nachts gehen die Hühner in der Regel von ganz alleine in ihren Stall, wo sie sich auf erhöhten Stangen zur Nachtruhe niederlassen.
Der Stall muss groß genug sein, dass sich Hühner "aus dem Weg gehen können". Hühner haben eine ausgeprägte Rangordnung, die auch "Hackordnung" heißt. Sie gehen miteinander nicht immer freundlich um und setzen gerne ihre Schnäbel ein, um ihre Rechte durchzusetzen.
In einem Biohühnerstall findet man einen eingestreuten Scharrraum, Wasserstellen, Sitzstangen und Kotplätze und einen überdachten Auslauf, der es den Tieren bei jedem Wetter erlaubt, Frischluft zu schnuppern und im Sand zu baden. In Legehennenställen gibt es natürlich auch Nester, in die die Hennen ihre Eier legen können. In einem Bio-Legehennenstall dürfen nicht mehr als 3.000 Hennen gehalten werden.
Gefüttert werden die Hennen überwiegend mit Futter, das auf dem eigenen Hof erzeugt wird. Sie bekommen meist Futtermischungen aus Getreide, Körnerleguminosen wie Ackerbohnen, Lupinen oder Erbsen, Ölsaaten wie Soja oder Sonnenblumen, Grünmehl und Pflanzenöl.