Grundbodenbearbeitung

Technik der Grundbodenbearbeitung

Im ökologischen Landbau kommen bei der Grundbodenbearbeitung - wie auch im konventionellen Landbau - sowohl wendende als auch nichtwendende Maschinen zum Einsatz. Aus Gründen des Bodenschutzes spricht vieles für den Verzicht auf den Pflug: Denn beim Einsatz nichtwendender Maschinen bleibt der natürliche Schichtenaufbau des Bodens erhalten, was eine höhere bodenbiologische Aktivität bewirkt.

Jedoch verwenden die meisten Öko-Landwirtinnen und -landwirte nach wie vor den Pflug, da damit am sichersten der Unkrautdruck reduziert werden kann. Der Pflug ist im Ökolandbau auch deshalb so beliebt, weil er den Boden in der Regel am intensivsten lockert, ihn schnell erwärmt und damit die Mineralisierung beschleunigt.

Es fällt auf, dass Betriebe mit Druschkulturen eher flach arbeiten als Hackfruchtbetriebe. Diese greifen in der Regel auch tiefer in das Bodengefüge ein, was vor allem durch schlechte Erntebedingungen zu erklären ist.

Nichtwendende Geräte:

  • Schichtengrubber (zum Teil ganzflächig schneidend)
  • Schwergrubber (oft als Flügelschargrubber)
  • Scheibenegge (problematisch bei Wurzelunkräutern)
  • Stoppelhobel
  • Fräse
  • Häufelpflug (Dammkultur)

Als wendendes Gerät wird der Pflug in folgenden Variationen eingesetzt:

  • Herkömmlicher Pflug: meist als Drehpflug, sollte eine möglichst flache Bearbeitung zulassen
  • Zweischichtenpflug: arbeitet auf zwei Horizonten, wobei das untere Lockerungsschar die Pflugsohle aufbricht
  • Ecomat: arbeitet flach zwischen sechs und 15 Zentimeter und wendet den Boden um 180 Grad

Die auf einem konventionellen Betrieb vorhandene Technik zur Grundbodenbearbeitung kann auch nach der Umstellung weiterhin eingesetzt werden, sofern sie einen garen Boden hinterlässt. Neue Verfahren sollten behutsam eingeführt werden und erfordern ein genaues Beobachten der damit verbundenen Effekte.

Reduzierte Bodenbearbeitung

Durch reliefartige Gestaltung des Bodens ergeben sich neue Anbauchancen für viele Kulturen. Mit dem Ecomat-System (Schälpflug der Firma Kverneland) oder mit Häufelpflügen einschließlich Unterbodenlockerung gibt es Alternativen zum herkömmlichen tiefen Pflügen.

Das Dammkultursystem entwickelt sich zu einem vielseitig verwendbaren Bearbeitungssystem, das auf unterschiedlichen Böden zu einer Vielzahl von Kulturen anwendbar ist. Gute Resultate erzielt das System bei der Distelbekämpfung und der Beseitigung von Pflugsohlenverdichtungen, an trockenen wie auch staunassen Standorten.

Das Ecomat-System besticht durch seine hohe Schlagkraft, den geringen Energiebedarf und die einfache Anwendung. Der Boden wird nur flach (6 bis 15 cm) gewendet und das Saatbett im gleichen Arbeitsgang durch die Kombination mit dem Packomat bereitet.

Zweischichtenpflug

Der Zweischichtenpflug soll die Vorteile des Pfluges - intensive Lockerung, wendende Bodenbearbeitung, reiner Tisch - mit geringerem Zugkraftbedarf erreichen, ohne dabei die natürliche Schichtung des Bodens weitgehend zu verändern. Erreicht wird dies durch flaches Wenden der Oberkrume bis 15 Zentimeter, bei tiefer Lockerung der Mittelkrume bzw. Unterfahren einer vorhanden Pflugsohle (15 bis 30 Zentimeter).

Kennzeichen des Zweischichtenpfluges

  • Kombination von Arbeitseffekten des Tiefgrubbers mit denen des Pfluges in einem Arbeitsgang
  • Pflanzenreste werden flach eingearbeitet
  • Ernterückstandsfreie Oberfläche und damit Einsatz von herkömmlicher Sätechnik
  • Unkrautwirkung des Pfluges
  • Bessere Erhaltung der natürlichen Bodenschichtung
  • Aufbrechen von Schmierhorizonten/ Sohlenverdichtungen durch horizontale, gleichmäßige Lockerung von Mittelkrumenverdichtungen

Technische Besonderheiten

  • Kombinierbar auch mit VARIO-Pflügen bei Schnittbreiten bis zu 50 Zentimeter pro Körper
  • Letzte Furche wird erst im nächsten Arbeitsschritt gelockert, dadurch wenig Schlupf und bei Hanglagen geeignet
  • Verstellbare Lockerungstiefe fünf bis 25 Zentimeter, Einstellung auf den Verdichtungshorizont und vorhandene Zugkraft möglich.

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Letzte Aktualisierung 29.12.2020

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