Ackerwinde kommt in fast allen Ackerkulturen vor und ist besonders in Getreide und Dauerkulturen problematisch. Sie besitzt eine hohe Konkurrenzkraft und hindert Erntearbeiten. Sie kommt zudem an Feldrainen vor und breitet sich von dort ins Feld aus, von Hecken her breiten sie sich dagegen nur selten aus.
Ackerwinde ist ein ausdauerndes Beikraut mit einer tiefgehenden Pfahlwurzel und zahlreichen Wurzelausläufern. Die Stängel sind ästig verzweigt, stumpf sechskantig, niederliegend oder windend und werden bis 120 cm hoch. Die überwiegend graugrünen, kahlen Laubblätter sind wechselständig, gestielt, länglich-eiförmig mit pfeilförmigem Grund und an der Spitze abgerundet.
Die Blüte reicht vom Frühsommer bis zum Frühherbst. Die duftenden, trichterförmigen Blüten stehen in den Blattachseln und sind hellrosa oder weiß mit fünf roten Außenstreifen.
Die Samen keimen ganzjährig bei Temperaturen zwischen 5 bis 30 Grad. Sie bleiben mehr als 20 Jahre lang im Boden keimfähig. Sie werden durch Vögel, Nutztierdung und verunreinigtes Getreidesaatgut verbreitet und können auch in siliertem Futter überleben. Die fleischigen Keimblätter sind nierenförmig, kräftig, glattrandig und lang gestielt.
Bei einem einmal etablierten Befall ist jedoch die vegetative Ausbreitung von größerer Bedeutung. Die unterirdischen, verzweigten Rhizome breiten sich im Jahr bis zu 3 Meter weit aus. Verschleppte Wurzelstücke von 1 cm Länge können eine neue Pflanze bilden.
Standort: Ackerwinde bevorzugt lockere, mäßig trockene Böden mit durchlässigem Untergrund.
Durch das tiefe Wurzelwachstum kann Ackerwinde nicht durch Bodenbearbeitung allein bekämpft werden. Nur Aushungern und Entfernen des Wurzelgeflechts kann sie wirkungsvoll bekämpfen.
Letzte Aktualisierung 24.04.2018