Merkmale
Ackerwinde ist ein ausdauerndes Beikraut mit einer tiefgehenden Pfahlwurzel und zahlreichen Wurzelausläufern. Die Stängel sind ästig verzweigt, stumpf sechskantig, niederliegend oder windend und werden bis 120 cm hoch. Die überwiegend graugrünen, kahlen Laubblätter sind wechselständig, gestielt, länglich-eiförmig mit pfeilförmigem Grund und an der Spitze abgerundet.
Die Blüte reicht vom Frühsommer bis zum Frühherbst. Die duftenden, trichterförmigen Blüten stehen in den Blattachseln und sind hellrosa oder weiß mit fünf roten Außenstreifen.
Vermehrung und Verbreitung
Die Samen keimen ganzjährig bei Temperaturen zwischen 5 bis 30 Grad. Sie bleiben mehr als 20 Jahre lang im Boden keimfähig. Sie werden durch Vögel, Nutztierdung und verunreinigtes Getreidesaatgut verbreitet und können auch in siliertem Futter überleben. Die fleischigen Keimblätter sind nierenförmig, kräftig, glattrandig und lang gestielt.
Bei einem einmal etablierten Befall ist jedoch die vegetative Ausbreitung von größerer Bedeutung. Die unterirdischen, verzweigten Rhizome breiten sich im Jahr bis zu 3 Meter weit aus. Verschleppte Wurzelstücke von 1 cm Länge können eine neue Pflanze bilden.
Standort: Ackerwinde bevorzugt lockere, mäßig trockene Böden mit durchlässigem Untergrund.
Spezifische Regulierungsstrategien
Durch das tiefe Wurzelwachstum kann Ackerwinde nicht durch Bodenbearbeitung allein bekämpft werden. Nur Aushungern und Entfernen des Wurzelgeflechts kann sie wirkungsvoll bekämpfen.
- Sämlinge bis zum 3-Blatt-Stadium bekämpfen. Ab dem 4-Blatt-Stadium sind sie unempfindlich gegenüber dem Abschneiden.
- Im Sommer nach der Ernte Wurzeln durch Bodenbearbeitung freilegen: Saatbettbereitung (lockernde Arbeitsweise) möglichst mit Schichten-, Wühlpflug, Schichten- oder Rotorgrubber bis 30 Zentimeter Arbeitstiefe.
- Freigelegte Wurzeln vertrocknen lassen oder Zusammenrechen oder von Hand einsammeln und verbrennen
- Bei starkem Befall Sommerschwarzbrache mit regelmäßiger Bearbeitung: zunächst im Abstand von zwei, später von drei Wochen. Nur so kann verhindert werden dass die verletzten Wurzeln nur noch mehr Triebe bilden als ursprünglich vorhanden.
- Besonders tiefe Bearbeitung bringt keine zusätzlichen Bekämpfungserfolge
- Schweine und Hühner graben die nahrhaften Wurzeln als Nahrung aus und können in mobiler Weidehaltung Windennester in Äckern bekämpfen.
- Auf kleinen Flächen, z.B. im Gewächshaus oder zwischen wertvollen Dauerkulturen: Bodensolarisation um Saatgut zu zerstören, schwarzer Plastikmulch über mehr als 6 Monate um Pflanzen abzutöten