Der Naturkostsaft-Hersteller und Naturkostsaft-Herstellerin Voelkel füllt seine Säfte überwiegend in Glas - und nimmt überwiegend Mehrwegflaschen. Mittlerweile sind kleine 0,25 Liter Einweg-Glasflaschen ins Sortiment gekommen. Grund genug, für uns einmal bei Stefan Voelkel nachzufragen: warum fast immer Glas aber warum nicht immer Mehrweg?
Warum gibt es fast alle Säfte nur in Mehrwegflaschen aus Glas?
Stefan Voelkel: Für uns sind Umweltaspekte und Qualitätsansprüche die entscheidenden Kriterien. 80 Prozent unseres Sortiments besteht aus Glas-Mehrwegflaschen. Diese wurden schon Anfang der 70er Jahre vom Verband der Fruchtsaftindustrie (VdF) eingeführt. Das hat große Vorteile, denn die Flaschen stammen aus einem Flaschenpool und werden auch von anderen Unternehmen verwendet. Damit können die Flaschen vielerorts zurückgegeben werden, was aus ökologischer Sicht ja sinnvoll ist. Außerdem können Glas-Mehrwegflaschen bis zu 50 Mal wieder befüllt werden. Sie erreichen nach Aussagen des VdF ein Durchschnittsalter von etwa sechs Jahren. Darüber hinaus ist die Glasflasche uneingeschränkt kreislauffähig, das heißt sie kann beliebig oft eingeschmolzen und zu einer neuen Glasflasche verarbeitet werden.
Qualität steht bei uns an vorderster Stelle und Glasflaschen entsprechen dem am besten. Denn Glas ist geruchs- und geschmacksneutral, nimmt keinerlei Farbstoffe auf und es bietet einen vollständigen Barriereschutz. Somit ist gewährleistet, dass keine unerwünschten Wechselwirkungen zwischen der Verpackung und dem Saft entstehen. Es können keine Stoffe in den Saft übergehen und das Aroma der Säfte ist bestens geschützt. Haltbarkeit und Qualität des Saftes sind in der Glasflasche einfach am besten gegeben.
Sie haben jetzt aber auch kleine Einweg-Glasflaschen auf den Markt gebracht, warum kein Mehrweg?
Stefan Voelkel: Aus den eben genannten Qualitätsgründen haben wir uns auch für unsere neuen Mitnahme-Getränke 'Fair to go' für eine Glasflasche entschieden. Die 0,25 Liter-Flaschen sind allerdings beim Verband der Fruchtsaftindustrie nicht in der Größe und Form als Pfandflasche zu beziehen. Daher wäre es unökonomisch und wegen langer Rücktransportwege auch unökologisch hierfür ein eigenes 'Voelkel-Mehrwegsystem' aufzubauen. Der Rücklauf von Mehrweg-Flaschen wäre durch die Verwendung 'unterwegs' nicht gegeben.
Aber Glas ist ein nachhaltiger Werkstoff, der bei sachgemäßer Entsorgung gut recycelt werden kann und wir sind damit in Deutschland Vorreiter. Daher können wir davon ausgehen, dass gerade auch Bio-Käufer die Flaschen dem Recycling zuführen. Recyceltes Glas trägt im großen Maße dazu bei, den Energieverbrauch bei der Glasherstellung im Vergleich zur Neuglasherstellung deutlich zu verringern, dadurch hat sich die Öko-Bilanz von Recyclingglas in den letzten Jahren erheblich verbessert.