Das Label "Grüner Punkt – Wir beteiligen uns am Verpackungsgesetz" ist ein online-Label, das jede Kundin und jeder Kunde des Grünen Punkts erhält. Es kann beispielsweise im Webshop oder auf Social-Media-Kanälen gepostet werden, um die Beteiligung am Verpackungsgesetz transparent zu zeigen.
Ein Hilfsmittel um die Recyclingfähigkeit von Verpackungen zu messen, ist das Tool RecyclingCompass – ebenfalls entwickelt von Der Grüne Punkt. Dieses Tool ermöglicht eine Einstufung der Recyclingfähigkeit der eingesetzten Verpackungen, inklusive Deckel, Etiketten und Siegelfolie. Die Bemessung erfolgt durch Abfrage folgender Kriterien:
- Hauptmaterial, Typ und Einfärbung der Verpackung
- Material der Etikettierung
- Details zu weiteren Komponenten
Anschließend erhält die Verpackung einen Prozentwert der Recyclingfähigkeit. Bei einem schlechten Ergebnis wird eine Erläuterung dazu gegeben.
Eine weitere Methode zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen ist Made for Recycling. Die Bewertungsmethode wurde von dem Dualen System Interseroh gemeinsam mit dem bifa Umweltinstitut entwickelt. Anhand eines dreistufigen Punktesystems wird die Recyclingfähigkeit einer Verpackung unter den folgenden Kriterien bemessen:
- Kann die Verpackung von Verbraucherinnen und Verbrauchern problemlos einem Erfassungssystem zugeordnet werden?
- Können die derzeit verfügbaren Sortiertechnologien die Verpackung in die richtige Materialfraktion einsortieren – oder verhindern bestimmte Materialien eine eindeutige Zuordnung?
- Ist die Verpackung für eine werkstoffliche Verwertung geeignet oder erschweren zum Beispiel Etiketten, Verschlüsse oder Barrieren das Recycling?
Auf einer Punkteskala von 0 bis 20 kann anschließend bewertet werden, wie gut sich die Verpackung recyceln lässt.
Diese Tools und Berechnungsmethoden und andere Dienstleistungsangebote stehen seitens der Dualen Systeme zur Verfügung, um das Recycling von Verpackungen in Zusammenarbeit mit Produktherstellern zu verbessern. Unternehmen aus der Bio-Branche können hier bereits erste Erfolge vorweisen. Beispielsweise werden Kunststoffverpackungen möglichst durch Papier ersetzt, selbst zum Verpacken von Pasta werden bereits Papierlösungen eingesetzt. Auch werden Kunststoffverpackungen durch Glas als Mehrwegalternative, zum Beispiel für Tomatensoße, ersetzt. Oberstes Ziel ist jedoch schlichtweg das Vermeiden von Verpackungsmaterial. Dabei wird zum Beispiel der Verpackungsbeutel direkt bedruckt, anstatt eine zusätzliche Papierbanderole einzusetzen. Oder bei Joghurtbechern wird oftmals zusätzlich zum Aluminiumverschluss auf den Plastikdeckel verzichtet.
Wettbewerbsvorteil der Bio-Branche
Die Verpflichtungen des Verpackungsgesetzes gelten für konventionelle Unternehmen und Bio-Unternehmen gleichermaßen. In der Bio-Branche wird das Thema nachhaltige Verpackungen jedoch schon lange thematisiert. Auf der Biofach 2020 war das Thema Verpackung ein Top-Thema und eine Vielzahl an Verpackungsinnovationen wurden präsentiert. Das übergeordnete Ziel der Bio-Branche, den Einfluss auf die Umwelt möglichst gering zu halten, sorgt für einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber konventionellen Unternehmen. Zum einen führt die vorherrschende Kultur voneinander zu lernen und Wissen weiterzugeben zu einer besseren Produktentwicklung. Zum anderen steht das Thema Preis nicht an vorderster Stelle, sodass Preisveränderungen zugunsten einer nachhaltigeren Verpackung per se kein Ausschlusskriterium darstellen.