Bioland-Hof Schwab, Remlinger Rüben

Bioland-Hof Schwab in Verbund mit Remlinger Rüben GmbH & Co. KG

Laudatio anlässlich der Preisverleihung

Laudator: Prof. Dr. Jürgen Heß
(Es gilt das gesprochene Wort.)

Remlingen liegt im Landkreis Würzburg in Unterfranken, circa 20 Kilometer westlich von Würzburg. Thomas und Ines Schwab gründeten hier 1992 im Ortskern von Remlingen einen Biolandbetrieb. Im Jahr 2002 erfolgte die Ausgliederung der Remlinger Rüben GbR als Nebenbetrieb, 2009 dann die Aussiedlung des Biolandbetriebs Schwab und der "Remlinger Rüben" in den Außenbereich von Remlingen mit dem Bau - und 2013 nach einem Großbrand Wiederaufbau - einer Lager- und Verpackungshalle.

Der Biolandbetrieb Schwab selbst bewirtschaftet 65 Hektar mit den Schwerpunkten Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln. Er stellt quasi die Keimzelle für das Unternehmen Remlinger Rüben dar.

Inzwischen liefern 20 Biobetriebe überwiegend aus der Region Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln, die in Remlingen gelagert, aufbereitet, verpackt und später dann vermarktet werden. 85 Prozent der Ware gehen an die Supermarktkette tegut für die Schwab quasi Warenbeschaffer, Qualitätssicherer und "Geschmacksverantwortlicher" ist. Der Rest geht an Bioläden in der Region. In Summe werden per anno zwischen 4.500 und 5.000 Tonnen Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln aufbereitet, verpackt und vermarktet.

Die Jury zeigte sich sehr beeindruckt durch die hohe Professionalität mit der Thomas Schwab sein Unternehmen betreibt. Zielstrebig brachte er die Kooperation mit tegut voran. Dort erkannte man offenbar früh die Potenziale des Unternehmens. Heute stehen die Remlinger Rüben bei tegut für eine Qualitätserzeugung von Bioprodukten und das im ganzheitlichen Sinn. So engagiert sich Schwab zum Beispiel für Kupferreduzierung im Kartoffelanbau, für den betrieblichen Ressourcenschutz: mit 100 Prozent eigenerzeugten Strom, mit der Verwendung von Regenwasser als Prozesswasser, verwertbare Abfälle gehen in die Futter-Mist-Kooperation, nicht verwertbare bleiben über die Kompostierung im Betrieb, und - ganz wichtig – er sichert die Konkurrenzfähigkeit heimischer Kartoffeln gegenüber importierter Bio-Ware aus Israel und Ägypten. Kurze Wege, aber auch die bessere Lagerfähigkeit von auf mittleren und schwereren Böden angebauten Kartoffeln helfen dabei. Bezeichnender Weise ist der Mai absatzstärkster Monat für Kartoffeln. Aber auch noch im Juni bringen die Remlinger Rüben Kartoffeln nach dem Motto der kurzen Kette: "Heute bestellt, morgen geliefert" auf den deutschen Markt.

Die beteiligten zuliefernden Bio-Betriebe schätzen Schwabs hohe Kompetenz und vor allem auch die Fairness im Umgang. Durch seine Vorbildfunktion hat er Landwirte auch zur Umstellung motiviert, sicher auch weil er gleich eine Vermarktungsperspektive mitliefern konnte.

Nicht zuletzt hat die unternehmerische Aktivität dreizehn Arbeitsplätze in Remlingen geschaffen, vier auf dem Landwirtschaftsbetrieb Schwab und neun bei der Remlinger Rüben GmbH & Co. KG. Insofern leistet das Unternehmen auch einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Regionalentwicklung.


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Letzte Aktualisierung 26.01.2017

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