Ganz schön paradox: Ständig kommen neue Produkte in den Lebensmittelhandel und gleichzeitig schwindet die Vielfalt in der Land(wirt)schaft. Einheitsgeschmack statt Geschmacksvielfalt ist die Folge. So entgehen uns viele sinnliche Entdeckungen. Das Wissen um alte Pflanzenarten und -sorten oder regionale Nutztierrassen geht verloren. Viele der früher vielseitig genutzten Tierrassen sind ausgestorben oder akut vom Aussterben bedroht.
"Bamberger Hörnchen" und "Blaue Schweden"
Es gibt Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern, die sich dieser Entwicklung entgegenstellen und die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren fördern. Sie bauen die Kartoffelsorten "Bamberger Hörnchen" oder "Blaue Schweden" und Rodelika-Möhren an, sie ernten wieder Zwetschgen und Mirabellen von Streuobstwiesen und lassen Bunte Bentheimer (eine Schweinerasse) im Schlamm wühlen.
Wer die Arbeit dieser Bäuerinnen und Bauern unterstützen möchte, sollte deren Angebote nutzen: beispielsweise beim Einkauf auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen gezielt nach alten Kartoffelsorten, Fleisch von robusten Rinder- und Schweinerassen oder nach Ziegenkäse aus der Region fragen. Auf diesem Weg haben schon fast vergessene Gemüsesorten wie Rucola und Teltower Rübchen ihren Weg zurück in die moderne Küche gefunden. Durch die Wahl beim Einkauf können Verbraucherinnen und Verbraucher einen Beitrag zur Artenvielfalt in der heimischen Landwirtschaft leisten.