Erst seit 2009 ist der Begriff Bio-Heimtierfutter durch die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau geschützt. Als Mindeststandard für das deutsche BiofFutter gilt der Private Standard Heimtierfutter des Karlsruher Prüfvereins Verarbeitung für ökologische Landbauprodukte e.V.: Demnach darf sich ein Futter nur Bio nennen, wenn mindestens 95 Gewichtsprozent seiner landwirtschaftlichen Zutaten aus ökologischer Produktion stammen. Farbstoffe, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker sind im Biofutter verboten. "Bei den Zusatzstoffen gelten im Prinzip die gleichen Regeln wie bei Lebensmitteln. Allerdings ist eine Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen nach Futtermittelrecht erlaubt", erläutert Martin Rombach von der Karlsruher Kontrollstelle.
Bio-Heimtierfutter unter Kontrolle
Entsprechend sind - anders als bei Lebensmitteln - naturidentische synthetische Vitamine im Heimtierfutter erlaubt. Seit 2015 darf auch die Aminosäure Taurin ins Katzenfutter, weil dieser Zusatz Mangelerscheinungen bei den Samtpfoten verhindern soll. Ansonsten kommt Bio-Futter weitgehend ohne Zusatzstoffe aus. Die Richtlinien der ökologischen Anbauverbände sind noch strenger als bei EU-Bio. Beispielsweise sind künstliche Aromen ebenfalls untersagt.
Jedes Unternehmen, das Bio-Heimtierfutter herstellt, lagert oder als Großhandel vertreibt, muss sich jährlich kontrollieren lassen. Unter anderem prüfen die Kontrolleure, ob die Mengen an eingekauften Bio-Zutaten und dem verkauften Futter zusammenpassen. So kann niemand mehr Bio-Futter verkaufen als er Bio-Rohstoffe eingekauft hat. "Auch Probenahmen und Analytik sind wichtige Werkzeuge, um die Prozesskontrolle und damit die Bio-Qualität zu verifizieren und das Verbrauchervertrauen zu stärken", erläutert Bio-Kontrolleur Rombach.