Betriebsporträt: Bioland-Hof Finke

Den Stickstoff im System halten: Der Bioland Gemüsehof Finke GbR

Film ab: Der Bioland-Hof Finke im Porträt


Als Johannes Finke seinen Betrieb vor 30 Jahren umstellte und von der Schweinemast auf Gemüsebau umsattelte, war er ein Exot. Und auch heute ist der Hof Finke noch eine Art Insel in der Region Borken am westlichen Rand des Münsterlandes. Denn nach wie vor dominiert hier die intensive Schweinemast. Gemeinsam mit seinem Sohn Maximilian baut er auf 95 ha ein breites Gemüsesortiment an, das von Kohl und Möhren über Porree und Pastinaken bis zu Rote Bete und Zwiebeln reicht.

Fruchtfolgen und GPS für mehr Stickstoff

Von Anfang an trieb den Landwirt dabei um, wie er den eingebrachten Stickstoff im System halten kann. Denn die leichten Sandböden der Region sind stark auswaschungsgefährdet. Wichtigster Ansatzpunkt war für ihn die Fruchtfolge, an der er lange herumtüftelte. Das Ergebnis dieser Tüftelei ist unter anderem ein Gemenge aus einer Leguminose (Lupine oder Ackerbohne) und Sandhafer oder Roggen. Hierbei speichern der Roggen oder Sandhafer den Reststickstoff aus dem Boden und die Leguminose bindet zusätzlichen Stickstoff aus der Luft. Nach späträumenden Gemüsekulturen wird Sandhafer oder Roggen zur Reststickstofffixierung eingesetzt. Durch die Aussaat in schmalen Streifen können sich beide Kulturen optimal entwickeln. Und der Clou: Gesät wird per GPS-Signal. So wächst der nachfolgende Kohl oder anderes Gemüse exakt in dem Streifen, in dem als Winterzwischenfrucht die Leguminose stand und zusätzlichen Luftstickstoff im Boden angereichert hat.

Sichtbare Erfolge

Auch bei der Düngerausbringung setzen Johannes und Maximilian Finke auf anspruchsvolle Technik. Pneumatisch gesteuert legt das Düngegerät den biologischen Stickstoffdünger exakt zwischen den Reihen der jeweiligen Kultur ab, immer direkt an der Pflanze ab. Was sich mit den ausgeklügelten Fruchtfolgen und der aufwändigen Technik erreichen lässt, können die beiden Betriebsleiter am Nitratwert des hofeigenen Brunnens ablesen. Denn der ist seit der Umstellung um 40 bis 50 ppm gesunken. Für Johannes Finke ist das kein Grund, sich zurückzulehnen: "Ich habe gelernt, dass es immer etwas zu optimieren gibt." Und es ist ziemlich sicher, dass auch Sohn Maximilian diesen Ansatz bereits verinnerlicht hat.


Letzte Aktualisierung 18.01.2021

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