Einen anderen Ansatz verfolgt die Leistungsrechnung, die auf dem Sustainable Performance Accounting basiert: Hier wird aus betriebswirtschaftlicher Sicht danach gefragt, welche gesellschaftlich relevanten Leistungen die Landwirtschaft erbringt, die im bisherigen System zwar bei den Aufwänden erfasst aber nicht explizit vergütet werden. Mit der 2020 geschaffenen und stetig weiterentwickelten Regionalwert Leistungsrechnung können Landwirtinnen und Landwirte die sozialen, ökologischen und regionalökonomischen Gemeinwohlleistungen ihrer Betriebe differenziert erfassen und konkret in Zahlen ausdrücken.
Ziel ist es, mit diesen Kennzahlen eine fundierte Grundlage für eine gerechtere Entlohnung zu schaffen. Gleichzeitig dienen diese Informationen auch dazu, nachhaltige Praktiken in der Landwirtschaft zu etablieren. Werte wie Bodenfruchtbarkeit oder das Fachwissen der Menschen werden dabei nicht als rein ideelle Werte gesehen, sondern als Kapital, das auf- und abgebaut werden kann. Betriebe, die nachhaltig arbeiten, schaffen und erhalten solche Werte.
Nach Angaben der Regionalwert Leistungen GmbH haben bisher rund 500 Betriebe diese Leistungsrechnung vorgenommen (Stand August 2023). So haben beispielsweise Bio-Lieferunternehmen der Bohlsener Mühle in einem Kooperationsprojekt errechnet, was sie an Leistungen für Ökologie, Soziales und Regionalökonomie erbringen.