Vogelmiere (Stellaria media), Vogel-Sternmiere

Vogelmiere

auch Vogel-Sternmiere, Stellaria media L.,  Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)

Schadwirkung des Samenbeikrautes

Vogelmiere tritt vor allem in Wintergetreide (seltener Sommergetreide), im Mais- und Kartoffelanbau sowie im Grünland auf. Sie ist die Wirtspflanze für den Kartoffelkrebs, verschiedene Pflanzenviren und Nematodenarten, und Vektor für Blattläuse wie die Grüne Pfirsichblattlaus und die Schwarze Bohnenlaus, die das Beet Yellows Virus und das Gurkenmosaikvirus übertragen können.

Merkmale der Vogelmiere

Vogelmiere ist ein sommereinjähriges oder auch einjährig-überwinterndes Samenbeikraut. Die Stängel sind rund, einzeilig behaart und niederliegend, 5 bis 30 Zentimeter lang. An den Nodien können sich Wurzeln bilden. Die Laubblätter sind ganzrandig, klein und paarweise gegenständig. Die unteren sind oft gestielt, wobei die Stiele mit einer Haarleiste besetzt sind.

Die Blüte erfolgt fast das ganze Jahr über. Die kleinen weißen Blüten sitzen an Stielen in Gabelungen und am Triebende. Die fünf Kronblätter sind jeweils zweigeteilt sodass die Blüte zehnblättrig und sternförmig erscheint.

Vermehrung und Verbreitung

Die Keimung erfolgt ganzjährig, vorwiegend im April-Mai aus 1 bis 3 Zentimeter Bodentiefe. Die hellgrünen Keimblätter sind zart, eiförmig zugespitzt und verschmälern sich in den Blattstiel.

Samen sind im Boden über 50 Jahre lebensfähig. Sie können die Verdauung mehrerer Tierarten überstehen. Sie werden durch Vögel, Ameisen und mit Bewässerungswasser verbreitet sowie durch Anhaftungen feuchter Erde an Schuhwerk und Geräten.

Der bevorzugte Standort sind nährstoffreiche, humose, ausreichend mit Wasser versorgte Böden. Vogelmiere gilt als Zeigerpflanze auf nahezu allen Böden für eine gute Stickstoffversorgung.

Spezifische Regulierungsstrategien

Vorbeugung:

  • Getreide enger säen

Bekämpfung:

  • Abflammen bis ins 4-Blattstadium
  • Bei trockenem Boden: Mechanische Regulierungsmaßnahmen in Form von mehrfachem Hacken, Häufeln und Striegeln. In feuchtem Boden können abgerissene Pflanzenteile neu anwurzeln!
  • Vollständiges Vergraben durch wiederholte, flach wendende Bodenbearbeitung
  • gründliche Stoppelbearbeitung (5 cm tief, in 14-tägigem Abstand) zur Zerstörung frisch verteilter Samen
  • Strohhäcksel flach einarbeiten. Bei der Strohrotte werden keimungshemmende Stoffe freigesetzt
  • Kompost oder Gründüngung auf dem Boden verteilen, um Keimung zu hemmen
  • Kleinflächig, z.B. in Gewächshäusern: Solarisation, um Samen im Boden abzutöten

Letzte Aktualisierung 25.04.2018

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