Trübe Wiesenwanze an Hopfen

Trübe Wiesenwanze

Auch Trübe Feldwanze, Behaarte Wiesenwanze, Lygus rugulipennis (Poppius), Familie: Weichwanzen

Beschreibung

Weichwanzen werden fünf bis sieben Millimeter lang, die im deutschen Hopfenanbau vornehmlich auftretende Trübe Wiesenwanze um die fünf Millimeter. Sie kann hellgrün oder bräunlich bis rotbraun oder schwarzbraun gefärbt sein und trägt kleine schwarze Flecken auf den Vorderflügeln. Das Schildchen, also der dreieckige Bereich zwischen den Ansätzen der Vorderflügel, trägt eine charakteristische Zeichnung in Form zweier schwarzer Spitzen. Der verhärtete Teil der Deckflügel ist dicht beflaumt. Die genaue Artbestimmung erfordert eine mikroskopische Untersuchung.

Die Larven und Nymphen sind blassgrün bis bräunlich, von schlankerer Gestalt und mit je zwei schwarzen Punkten auf Halsschild und Rückenschildchen. Die Nymphen tragen unvollständig entwickelte Flügelstummel.

An befallenen Hopfenblättern sind nur unspezifische Spuren ihrer Saugtätigkeit zu erkennen. Angestochene Triebspitzen bei Hopfen verkümmern und führen zu einem ungerichteten, wirren Wachstum der Seitentriebe, ähnlich wie bei einem Hagelschaden.

An anderen Kulturen zeigen sich braune Einstichstellen mit gelbem Hof, verdickte und gekrümmte Triebe sowie Kräusselung von Blättern und Blüten. Dadurch kann es zum Abtrocknen und Abfallen von Pflanzenteilen kommen, welches aber oft nicht eindeutig auf den Wanzenbefall zurück zu führen ist.

Schadwirkung

Weichwanzen befallen ein breites Spektrum an Wild- und Kulturpflanzen. Schäden verursachen sie besonders an Luzerne, Klee, Kartoffel, Getreide, Zuckerrübe und Hopfen, indem sie junge Triebspitzen besaugen. Starke Schäden werden zum Beispiel im Samenbau von Luzerne beobachtet, wo durch das Ansaugen der Hülsen die Anzahl, Qualität und Keimfähigkeit der Samen reduziert wird.

An Hopfen treten sie in unregelmäßigen Zeitabständen schädigend auf, wobei sie Ertragsausfälle bis zu 50 Prozent verursachen können.

Biologie

Die Wanzen verlassen ab März ihr Winterquartier und suchen in einem mehrere Kilometer messenden Umkreis nach geeigneten Nahrungspflanzen. Die Wanzen ernähren sich neben den Pflanzensäften auch von Blattläusen und Insekteneiern. Zur Partnerfindung verwenden sie akustische Signale. Besonders an Wildpflanzen wie Ampfer und Brennessel legen sie im Mai weißliche, flaschenförmige Eier. Die daraus schlüpfenden Jungtiere entwickeln sich über flügellose Larven- und Nymphenstadien bis etwa Juli oder August zum Vollinsekt. Diese bringen eine zweite Generation hervor, welche etwa im September voll entwickelt ist. Diese Generation ist oft zahlreicher und verursacht mehr Schäden an Kulturpflanzen als die erste. Bis November suchen sie Überwinterungsplätze in der Bodenstreu oder an immergrünen Pflanzen auf.

Regulierungsstrategien

Im ökologischen Landbau sind keine praxiserprobten Gegenmaßnahmen bekannt.

Letzte Aktualisierung 16.09.2019

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