Den Auslauf attraktiv gestalten
Schweine legen ihren Kotbereich gerne draußen im feuchten und zugigen Bereich an. Den natürlichen Verhaltensweisen der Schweine, dem Wühlen und Graben, kommen neben der Einstreu auch Raufutterraufen an der Außenseite des Auslaufs entgegen.
Tränken im Auslauf haben sich besonders bewährt, oft werden sie auch nur im Auslauf angebracht. Darüber hinaus kann man den Tieren Beschäftigungsmaterial wie etwa Spielketten anbieten. Angesichts der zunehmend heißen Sommer gewinnen auch Schweineduschen an Bedeutung.
Zwei Varianten der Auslaufgestaltung sollen nachfolgend näher vorgestellt werden: planbefestigte Ausläufe mit beziehungsweise ohne Einstreu. Die Daten sind als Anhaltspunkte zu verstehen. Wie der Auslauf konkret ausgestaltet werden soll (Einstreu, Überdachung), sollte mit einer Beraterin oder einem Berater abgeklärt werden.
Arbeitszeitbedarf für Entmistung und Einstreuen
Der im planbefestigten Auslauf anfallende Kot und Harn muss regelmäßig entfernt werden. Für eingestreute Ausläufe muss häufig weniger Arbeitszeit aufgewendet werden als bei planbefestigten Ausläufen ohne Einstreu, da der Auslauf nicht mehr täglich, sondern nur noch ein- bis zweimal in der Woche abgeschoben und wieder eingestreut werden muss.
Tabelle: Arbeitszeitbedarf in der SchweinehaltungArbeitsgang | Mastschweine | Zuchtsauen | Aufzuchtferkel |
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*) Akh=Arbeitskraftstunden |
| Häufig- keit/ Woche | Akh*/ Tierplatz und Jahr | Häufig- keit/ Woche | Akh/ Tierplatz und Jahr | Häufig- keit/ Woche | Akh/ Tierplatz und Jahr |
Einstreuen und Entmisten (eingestreuter Auslauf) | 1 | 0,27 | 1 | 1,70 | 1 | 0,34 |
Entmisten (Auslauf ohne Einstreu) | 7 | 0,45 | 2 | 1,59 | 7 | 0,40 |
Investitionsbedarf
Der Investitionsbedarf für einen Quadratmeter plan befestigten Auslaufs bei Mastschweinen beträgt ohne Mehrwertsteuer knapp 150 Euro gegenüber knapp 240 Euro bei Spaltenboden. Bei Zuchtsauen liegt der Investitionsbedarf für plan befestigte Ausläufe bei knapp 190 Euro pro Quadratmeter und für Aufzuchtferkel bei knapp 180 Euro pro Quadratmeter.
Etwa 50 Prozent des Investitionsbedarfs eines plan befestigten Auslaufs für Mastschweine sind für die Bodenplatte mit Aushub und Fundamenten notwendig. Für die Ausstattung einschließlich Schwenkgitter und beheizter Tränken sind 35 Prozent erforderlich. Das zusätzliche Güllelager erfordert bei teilüberdachtem Auslauf nur drei Prozent, die Überdachung etwa zehn Prozent des Investitionsaufwandes. Bei einem Auslauf mit Spaltenboden liegt der Anteil des Investitionsbedarfs für den Spaltenboden mit Flüssigmistkanälen bei 70 Prozent der Gesamtsumme.
Gesamtkosten
Zu den jährlichen Gesamtkosten für einen Auslauf gehören die Abschreibung und Zinsen der Investitionen, die Kosten für die Einstreu einschließlich der Lagerung, die Unterhaltungskosten und die mit dem Auslauf verbundenen Arbeitskosten für das Entmisten und gegebenenfalls Einstreuen. Der Arbeitsaufwand für das Ablassen der Güllekanäle, die Reinigung und Desinfektion des Auslaufs sowie die Dungausbringung ist nicht berücksichtigt. Demgegenüber entfällt im Wesentlichen das Entmisten im Stallinnenbereich.
Die Gesamtkosten sind bei der Bewirtschaftung eines planbefestigten und eingestreuten Auslaufs am höchsten. Sie liegen 30 bis 60 Prozent über denen der kostengünstigsten Variante. Ein planbefestigter Auslauf ohne Einstreu und ein Auslauf mit Spaltenboden liegen in den Kosten nah beieinander. Der planbefestigte Auslauf ohne Einstreu ist aufgrund der niedrigen Investitionskosten trotz der höheren Arbeitskosten die günstigste Variante, ist aber für die Schweine wenig attraktiv und entspricht auch nur bedingt den Vorgaben der EU-Bio-Verordnung.
Beim eingestreuten Auslauf fallen bei den Gesamtkosten die Kosten für die Einstreu stark ins Gewicht. Allerdings müssen Spalten auch gepflegt werden. Die Gesamtkosten je Mastplatz beziehungsweise je Tier für einen plan befestigten Auslauf ohne und mit Einstreu sind erheblich. Die Kosten für den Auslauf eines Mastschweins betragen etwa 11 bis 13 Euro, für ein Ferkel bis zum Absetzen vier bis sechs Euro und weitere zwei bis drei Euro in der Ferkelaufzucht. Im Stallbereich kann sich der Arbeitsaufwand und Einstreubedarf durch einen Auslauf verringern.