Was bedeutet Warenrückverfolgbarkeit?

Warenrückverfolgbarkeit

Der Begriff Warenrückverfolgbarkeit findet in der gesamten Lebensmittelwirtschaft viel Beachtung. Dabei ist die Rückverfolgung von Waren an sich nichts Neues. Die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau oder auch andere Bestimmungen existieren schon seit Jahren und beinhalten Regelungen zur Rückverfolgung. Doch alle gesetzlichen und privatrechtlichen Anforderungen beziehen sich bisher nur auf den Vorgang im Unternehmen selbst. Eine Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette ist nicht vorgesehen. Die Folge ist, dass die Rückverfolgung umso länger dauert, je mehr Unternehmen am Produktionsprozess beteiligt sind.

Prinzipiell sollte es die Rückverfolgbarkeit ermöglichen, in jeder Phase des Inverkehrbringens Waren über die Wertschöpfungskette bis hin zum Erzeuger zurückverfolgen zu können - eine Erleichterung der Qualitätssicherung und des Warenrückrufs in notwendigen Fällen. Dies wird natürlich immer schwieriger, je mehr Stufen das Produkt durchläuft beziehungsweise je mehr verschiedene Rohstoffe im Endprodukt enthalten sind. Unterscheiden lässt sich grundsätzlich einerseits die abwärtsgerichtete (Downstream) und die aufwärtsgerichtete (Upstream) Rückverfolgung.

Downstream Tracing (abwärtsgerichtete Verfolgung)

Hierunter wird die Rückverfolgung vom verarbeitenden Unternehmen zur Konsumentin und zum Konsumenten verstanden. Das Ziel ist dabei, den Produktionsprozess von der Annahme der Rohwaren über alle Schritte hin bis zum verkaufsfertigen Endprodukt zu erfassen. Notwendig werden diese Informationen, um bei auftretenden Problemen feststellen zu können, welche Endproduktchargen betroffen sind und diese gezielt aus dem Markt nehmen zu können. Downstream Tracing ist demnach die Voraussetzung für den Rückruf von Waren und in Reklamationsfällen.

Upstream Tracing (aufwärtsgerichtete Rückverfolgung)

Das ist entsprechend die Rückverfolgung von der Konsumentin und dem Konsumenten hin zu Lieferantin und Lieferant und gegebenenfalls auch zum erzeugenden Betrieb. Hierbei ist es das Ziel, bei Problemen mit dem Endprodukt die Ursachen beziehungsweise die Verursacherin oder den Verursacher feststellen zu können. Das aufwärtsgerichtete Rückverfolgen gewinnt daher vor allem in Krisensituationen an Bedeutung.

Letzte Aktualisierung 14.12.2021

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