Bio-Schlachthöfe

Bio-Schlachthöfe in Deutschland

Die Zahl der Schlachthöfe nimmt immer weiter ab, während der Marktanteil der großen Unternehmen wächst. Auch für die Bio-Branche wird es zunehmend schwieriger, lokale Schlachtbetriebe zu finden. Kurze Transportwege stehen jedoch im Sinne des Tierwohls. Wo ist also der nächste bio-zertifizierte Schlachthof?

Auf unserer Karte finden Sie bio-zugelassene Schlachthöfe, die uns eine Einwilligung für die Veröffentlichung der Adresse gegeben haben. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird kontinuierlich erweitert.


Ihr Betrieb fehlt in der Übersicht? Wir nehmen ihn gerne auf. Wir benötigen dann Ihr Bio-Zertifikat sowie eine Einwilligungserklärung für die Veröffentlichung. Bitte schicken Sie einfach eine Mail an info@oekolandbau.de, wir senden Ihnen dann die notwendigen Informationen zu.

Bio-Zertifizierung ist Pflicht für Bio-Schlachthöfe

Die Schlachtung von Bio-Tieren erfordert ein Bio-Zertifikat, genau wie in der sonstigen Bio-Verarbeitung auch. Das Schlachten selbst unterscheidet sich nicht von der konventionellen Schlachtung. Die Schlachtunternehmen müssen aber gewährleisten, dass Bio-Tiere und konventionelle Tiere und Waren sauber voneinander getrennt sind. In Gemischtbetrieben werden häufig die Bio-Tiere an bestimmten Wochentagen zu Beginn des Schlachttages geschlachtet.

Die EU-Öko-Verordnungen machen keine konkreten Vorgaben für Tiertransporte. Deshalb gelten für Bio-Tiere dieselben Regelungen wie für ihre konventionellen Artgenossen und dürften demnach bis zu acht Stunden transportiert werden. Die Bio-Verbände wie Bioland, Demeter oder Naturland beschränken dagegen die Transporte zum Schlachthof auf vier Stunden oder 200 Kilometer.

Viele Schlachthöfe schließen

Wachsen oder weichen: Dieses Motto gilt auch für Schlachthöfe. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zählte 2017 in Deutschland rund 4.200 Betriebe mit Schweineschlachtungen, 3.900 mit Rinderschlachtungen und 240 mit Geflügelschlachtungen. Allerdings werden je rund 80 Prozent der Schweine und Rinder bei den jeweils zehn größten Schlachtunternehmen geschlachtet. Die Marktkonzentration auf wenige Konzerne ist in der Schlachtbranche also groß. Die Initiative Tierwohl hat beispielsweise weniger als 30 Geflügelschlachthöfe und nur rund 100 Schweineschlachthöfe zugelassen.

Bio-Tiere werden teilweise in den großen konventionellen Schlachthöfen geschlachtet, aber auch in vielen kleineren Schlachthöfen, von denen es aber immer weniger gibt. Auch die Zahl von Metzgerinnen und Metzger, die selbst schlachten, nimmt ab. Allein in den vergangenen zehn Jahren schlossen ein Viertel der Betriebe. Immer mehr städtische Schlachthöfe werden unrentabel und verschwinden von der Karte. Damit sinkt auch die Zahl der Fleischereien. Für die verbleibenden Fleischereien bedeutet die Schließung des lokalen Schlachthofes in der Regel einen deutlich erhöhten Aufwand durch längere Anfahrtswege zum nächsten überregionalen Schlachthof. So werden auch die Beschaffung und Lagerhaltung teurer.

Wenn die Schlachthöfe schließen, ist davon auch der Zwischenhandel mit Teilstücken oder Halbfertigprodukten betroffen. Häufig müssen dann auch diese ihre Betriebe aufgeben, so dass die Fleischereien vor einem Beschaffungsproblem stehen. Wenn nicht gegengesteuert wird, dürfte sich diese Dynamik in den nächsten Jahren vermutlich noch beschleunigen.

Was bleibt, ist eine zunehmende Marktkonzentration. Die großen Konzerne werden immer größer und immer einflussreicher und für die kleineren Betriebe wird es immer schwieriger sich am Markt zu behaupten.


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