Dafür ist ein dreistufiges Modell vorgesehen, das sich an Erfahrungen aus Dänemark orientiert. Bronze gibt es für Bio-Anteile ab 20 Prozent, Silber ab 50 Prozent und Gold ab 90 Prozent. Gemessen werden die Bio-Anteile am monetären Wareneinsatz. Auch die Stadt Wien macht mit einem ähnlichen System seit 2018 gute Erfahrungen und konnte unter anderem damit den Einsatz von Bio-Lebensmitteln in Kantinen, Restaurants und Imbiss-Bunden weiter voranbringen.
Das dreistufige System schafft für Großküchen mehr Anreize, ihren Bio-Anteil zu erhöhen, weil sie ihr Engagement besser an die Tischgäste kommunizieren können. Auch für Kommunen, die in Vergabeverfahren bestimmte Bio-Mindestanteile fordern, vereinfacht das neue System die Qualitätssicherung.
Wichtiger Schritt für mehr Bio in der AHV
"Die Gemeinschaftsverpflegung hat ein Riesenpotenzial, Jung und Alt mit gesundem, nahrhaftem und nachhaltigem Essen zu versorgen," betont Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. "Kantinen, Mensen und Co. können mit dem Bio-Label ihren Einsatz für eine nachhaltige Verpflegung freiwillig, einfach und überprüfbar kennzeichnen und so für sich werben. Zugleich stärken wir den Öko-Landbau, indem wir die Nachfrage befördern – das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu 30 Prozent Bio bis 2030."
Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) sieht in der neuen AHV-Verordnung einen wichtigen Schritt für Küchen, die mehr Bio anbieten wollen, und für Tischgäste, die bei Außer-Haus-Mahlzeiten mehr Bio genießen wollen. "Wichtig ist jetzt", so Peter Röhrig, geschäftsführender BÖLW-Vorstand, "die Küchen bei der Einführung beziehungsweise Ausweitung von Bio-Angeboten bestmöglich zu unterstützen." Am Ende werde laut Röhrig der Erfolg auch maßgeblich davon abhängen, "inwieweit das neue Siegel aktiv durch die Bundesregierung bekannt gemacht wird."