In Europa geht der Trend in der nachhaltigen Modebranche zu industriell hergestellten Zellulosefasern. Dazu gehören die bewährte Viskose sowie die modernen Fasern Lyocell und Modal. Alle drei sind Kunstfasern, da der natürliche Rohstoff Zellulose aufwändig weiterverarbeitet wird.
Die Zellulose stammt von vielfältigen Gehölzen: bei uns von Buchen oder anderen heimischen Baumarten. In Asien oder Südamerika liefert vor allem Eukalyptus den Rohstoff für die Pflanzenfasern. Wirklich naturfreundlich ist die Produktion nur, wenn die Faserhersteller Zellulose aus zertifizierten Wäldern – FSC und PEFC – verwenden.
Vegane Fasern umweltfreundlich herstellen
Der Zellstoff wird mit Lösungsmitteln aufgelöst und danach zu Garn ausgesponnen. Dafür werden in China und anderen asiatischen Ländern teilweise problematische Lösungsmittel wie Natriumhydroxid und Schwefelsäure eingesetzt.
Dagegen verwenden einige europäische Faserhersteller organische Lösungsmittel, die sie zudem im Kreislauf führen. So kann nichts ins Abwasser fließen. Das Recycling dieser Chemikalien zeichnet die Europäische Union mit dem EU-Ecolabel aus. "Das Label findet sich teilweise auf den Swing Tickets der Textilien, bezieht sich dann aber nur auf unsere Fasern", erläutert Julia Böckl, Communications Manager bei der Lenzing AG in Österreich, einem der großen europäischen Hersteller von Zellulosefasern. Über den weiteren Weg von der Faser zum fertigen Textil sagt das Label jedoch nichts aus. Achtung: Lyocell und Modal der Lenzig AG laufen auch unter dem Namen Tencel TM.