Schwarzrote Schmalbiene

Wildbiene des Monats April 2022: Schwarzrote Schmalbiene

Sie sehen wie fliegende Ameisen aus, dunkel und meist unscheinbar. Die Männchen haben allerdings auffällige rote Rückenplatten. Die Schwarzrote Schmalbiene ist zwar in Europa weitverbreitet, aber in manchen Regionen Deutschlands verschollen.

Wir finden die kleine Biene in weiten Teilen Europas – von Portugal bis weit nach Russland. Sie siedelt aber auch in Marokko und Ägypten. Die Schwarzrote Schmalbiene gilt als weitverbreitet, ist aber zum Teil regional verschollen, wie die Verbreitungskarte von Deutschland zeigt. Am meisten ist die Schmalbiene in Süddeutschland verbreitet.

Viele Wildbienen lieben die Wärme und sonnige Lebensräume. Unsere Monatsbiene ist keine Ausnahme: Mager- und Trockenrasen, sandige Dämme und sonnenbeschienene Hänge gehören zu ihren bevorzugten Standorten. Hier nistet sie im Boden. Sie gräbt sich eigenständig tiefe Erdgänge. Eine gebogene, etwa zwei Zentimeter über dem Boden befindliche Röhre verrät den Nesteingang der Biene. In den Hohlraum baut sie Brutzellen mit wabenförmiger Struktur.

Ab April fliegen die überwinterten Weibchen aus und gehen ihrem Brutgeschäft nach. Die Männchen erscheinen erst im Juli, fliegen dann aber bis in den Oktober hinein. Schmal- und Furchenbienen sind bekannt für ihre langen Flugzeiten. Wie auch andere Schmalbienenarten lebt die Schwarzrote Schmalbiene in kleinen sozialen Gruppen. Es herrscht Arbeitsteilung: Die Arbeiterinnen beschaffen Nahrung und kümmern sich mit der Königin um die Aufzucht der Nachkommen. Die Männchen paaren sich ab dem Sommer mit mehreren Weibchen der neuen Generation, um den Fortbestand der Art zu sichern. Somit existieren zeitweise mehrere Generationen in einem Volk. Die Männchen und Weibchen des Vorjahres sterben am Ende der Flugsaison. Die begatteten Weibchen hingegen begeben sich in die Winterruhe, um im kommenden Frühjahr von Neuem zu starten.

Schnelle Fakten zur Schwarzroten Schmalbiene

Wer vom Frühjahr bis in den Herbst unterwegs ist, braucht unterschiedliche Futterpflanzen. Die Schwarzrote Schmalbiene fliegt daher auf sechs Pflanzenfamilien, um Pollen für ihren Nachwuchs zu beschaffen. Korb-, Kreuz- und Lippenblütler werden von ihr ebenso angeflogen wie Raublatt-, Rosen und Dickblattgewächse. Besonders angetan haben es ihr bekannte Wiesenblumen, allen voran Schafgarbe, Löwenzahn und Salbei.

Die bevorzugten Lebensräume der Schwarzroten Schmalbiene sind durch menschliches Eingreifen stark gefährdet. Durch das Versiegeln wertvoller Nistplätze hat es die Biene schwer, ihren Bestand zu wahren. Doch wir können ihr mit offenen Bodenstellen und heimischen Wildpflanzen unter die Flügel greifen. Oftmals reicht es schon, einige Stellen seltener zu mähen und den Wildpflanzen mehr Raum zu geben.

Tipps, wie bienenfreundliche Strukturen gestaltet und erweitert werden können, finden Sie unter: www.wir-tun-was-fuer-bienen.de und www.deutschland-summt.de.

Die Texte und Bilder der Reihe "Wildbiene des Monats" werden von der Stiftung Mensch und Umwelt zur Verfügung gestellt.


Letzte Aktualisierung 30.03.2022

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