Einen großen Einfluss auf die Flora und Fauna im Grünland hat die Art der Bewirtschaftung. Einige extensive Rinderhaltungsbetriebe wie die Datze Naturrind und Landschaftspflege GbR in Mecklenburg-Vorpommern wirtschaften nicht nur biologisch, sondern halten sich zusätzlich noch an die Vorgaben von Agrarumweltprogrammen.
Der Biopark-Betrieb bewirtschaftet 624 Hektar Grünland. Die rund 600 Rinder der Rassen Salers und Charolais leben während der Vegetationszeit ausschließlich auf der Weide. Auf den ehemaligen Niedermoorflächen wachsen zahlreiche feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie Natternzunge, Kuckuckslichtnelke und verschiedene Seggenarten. Das schafft Lebensraum für Insekten, Kiebitz und sogar das seltene Braunkelchen.
Tiertaxi für Samentransport nutzen
Die Wiesen werden anders als üblich nicht schon im Mai, sondern erst im Juni erstmals gemäht. Das hilft Rehkitzen und Wiesenbrütern wie Kiebitz und Co., nicht unter das Mähmesser zu kommen. "Bei jedem Schnitt bleiben auf jedem Schlag etwa 20 Prozent stehen. So haben Blühpflanzen genug Zeit, um zu samen und die Tiere behalten einen Rückzugsraum", berichtet Hans-Albrecht Witte, geschäftsführender Gesellschafter. Gräben und Uferstreifen werden ohnehin erst im Spätherbst gemäht. Die Kühe leisten ebenfalls Naturschutzarbeit. "Seltene Pflanzen wie das Deutsche Filzkraut verbreiten ihren Samen nur über die Klauen der Tiere", erklärt Witte. Für das Braunkehlchen werden extra Bambusstangen aufgestellt, auf denen sie nach Beute Ausschau halten können.
Die ganzen Maßnahmen müssen die Betriebe genau dokumentieren und nachweisen. Sonst fließen keine Fördermittel. Das Fleisch der Kälber wird über das Programm Landwirtschaft für Artenvielfalt im Einzelhandel vermarktet.