Torf gehört ins Moor oder höchstens noch in den Profigartenbau. Für Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner gibt es längst gute torffreie Alternativen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium rechnet damit, dass Verbraucherinnen und Verbraucher bis 2026 kaum noch Torf verwenden. Vorschriften dazu gibt es jedoch nicht.
Weniger Torf für Profis
Bio-Gärtnereien möchten möglichst wenig oder gar keinen Torf mehr einsetzen. Dazu arbeiten sie eng mit der Forschung zusammen. Beispielsweise testen sie gemeinsam im Projekt Teröko, wie sich verschiedene Substrate mit unterschiedlich hohen Torfanteilen auf den Bio-Kräuteranbau auswirken. So hat die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg bei Versuchen mit Basilikum nachweisen können, dass die beliebte Gewürzpflanze selbst auf stark torfreduzierten Substraten gut gedeiht. Bei Petersilie haben sich sogar die torffreien Substrate bewährt. "Da es im Profibereich gut funktioniert und die Ansprüche im Freizeitbereich deutlich niedriger sind, können Hobbygärtner allemal problemlos auf Torf verzichten, wenn die Qualität der Erden stimmt", erläutert Andrea Frankenberg von Bioland. Wichtig sei es, torfarme bzw. torffreie Substrate richtig anzuwenden, so der Industrieverband Garten: Beispielsweise müssten Pflanzen in torffreien Substraten regelmäßiger bewässert werden.
Großes Angebot an torffreien Erden
Das Angebot an torffreien Alternativen wächst: Ob als Anzuchterde für die Aussaat von Kräutern, Tomaten oder Sommerblumen oder als Pflanzerde für Balkonkästen und Hochbeete, der Bio-Handel, Gartencenter und Bio-Gärtnereien bieten mittlerweile eine breite Palette bio-zertifizierter Produkte ohne Torf an. Je nach Hersteller und Zweck variiert deren Zusammensetzung: Die Basis bilden Rindenhumus und Kompost, angereichert mit Holz- und Kokosfasern, Blähtonsand, Bims und Quarzsand. Genau wie Torf verleihen die häufig eingesetzten Kokosfasern dem Boden eine lockere Struktur und nehmen das Gießwasser gut auf. Oft wachsen Kokospalmen allerdings in Monokulturen in Asien, Afrika und Südamerika – zulasten der Biodiversität. Außerdem schmälern die weiten Transportwege die Nachhaltigkeit von Kokoserde.