Bäuerinnen und Bauern der Kornkreis Erzeugergemeinschaft bauen in Bayern und Baden-Württemberg seit einigen Jahren unter anderem die Sorte Kornberger Rispenhirse an. Gründe dafür gibt es viele: die zunehmende Trockenheit, mehr Vielfalt auf den Feldern oder einfach die Lust, eine weitere Getreideart auszuprobieren. Außerdem bringt die pflegeleichte Hirse auch auf mageren Böden oder Reststücken noch Ertrag. Geerntet wird je nach Witterung von Ende August bis Anfang Oktober. Im Gegensatz zur Sorghum-Hirse lässt sich die Rispenhirse mit einem ganz normalen Mähdrescher ernten.
Die ersten Erfahrungen sind gut. "Der Ertrag liegt pro Hektar bei bis zu drei Tonnen", freut sich Wolfgang Wenzel, Geschäftsführer der Kornkreis Erzeugergemeinschaft. Danach wird die Hirse bei einem spezialisierten Schälbetrieb aus der Region sorgfältig gereinigt und geschält.
Trocken, aber nicht zu trocken
Aber auch im trockenen Osten wird die Hirse wiederbelebt: Die Bäuerinnen und Bauern setzen hier auf eine alte Sorte aus Sachsen-Anhalt: die Bernburger Rispenhirse. Doch in niederschlagsarmen Jahren und Gegenden wie im nördlichen Sachsen reicht das Wasser selbst für die Hirse nicht mehr. So hat der Biokreis-Betrieb Barthel in Greudnitz mit dem Hirseanbau bisher noch kein Glück gehabt. "Unser Betrieb liegt im Regenschatten des Harzes. Der Aufwuchs der Hirse war so gering, dass wir sie frühzeitig abgemäht und an unsere Rinder verfüttert haben", bedauert Betriebsleiter Dirk Barthel. Die Tiere hätten es gerne gefressen, aber damit ließen sich kaum die Kosten fürs Saatgut erwirtschaften. Dennoch möchte er es künftig erneut probieren.