Der Futterbau verknüpft im ökologischen Landbau Pflanzenbau und Tierhaltung miteinander und übernimmt damit eine zentrale Rolle in der Kreislaufwirtschaft. Leguminosen-Gras-Gemenge dienen einerseits als bekömmliches Grundfutter für Rinder, andererseits der Bodenverbesserung.
Leguminosen fixieren Stickstoff mit Hilfe von Knöllchenbakterien und stellen ihn im Boden für andere Pflanzen bereit. Gräser sorgen für eine intensive Bodendurchwurzelung. Gemenge aus verschiedenen Leguminosenarten bzw. aus Leguminosen und Gräsern (beispielsweise Gräser in Verbindung mit Klee oder Luzerne) bauen so die Bodenfruchtbarkeit auf und dienen der Unkrautreduzierung.
Kulturtechnik
Eine flache Saat in ein feinkrümeliges Saatbett ist wegen der feinen Samen notwendig; Klee und Gras zum Beispiel maximal fünf Zentimeter tief. Anwalzen sorgt für den nötigen Bodenschluss. Ausgesät wird je nach Klima und Kultur von Frühjahr bis Spätsommer. Früh im Spätsommer gesät entwickelt sich das Feldfutter bereits weit vor Eintritt des Winters; dies beugt der Auswinterung vor. Blanksaat nach Getreide oder Untersaaten im Getreide haben sich dafür bewährt. Abhängig von Kultur und den Mischungspartnern kommen Aussaatmengen von 30 bis 45 Kilogramm pro Hektar in Frage.
Sowohl die Ertragsleistung als auch die Futterqualität lassen sich durch die Saatmischung beeinflussen. Klee- oder Luzernegras besitzen ein geringeres Anbaurisiko, bieten höhere Erträge und eignen sich besser zur Silagebereitung als Reinsaaten mit Leguminosen. Hohe Leguminosenanteile sind allerdings durch den höheren Rohproteingehalt der Futterpflanzen von Vorteil.
Je nach Artenzusammensetzung fällt auch die gesammelte Stickstoffmenge und die Verfügbarkeit des Stickstoffs im Boden aus: Leguminosen-Gras-Gemenge hinterlassen mehr Ernterückstände und damit Stickstoff auf dem Feld, der rasch freigesetzt wird; bei Reinsaaten aus Leguminosen kommt es leicht zu Verholzungen und deshalb zu einem verzögerten Abbau. Pauschale Empfehlungen für die optimale Mischung sind nicht möglich; Erfahrungen von Kolleginnen und Kollegen oder der örtlichen Beratung helfen am besten weiter.
Die Qualität des erzeugten Futters wird am stärksten durch die Schnitthäufigkeit bestimmt. Erfahrungsgemäß sinkt bei häufiger Nutzung zwar der Trockenmasseertrag, der Energieertrag aber bleibt gleich und die Verdaulichkeit der jüngeren Pflanzen ist höher. Optimal in dieser Hinsicht ist ein Schnittzeitpunkt von Rotklee oder Luzerne zu Beginn der Blüte.