Gemessen an der Einkaufsmenge von Bio-Trinkmilch ist der Anteil der pflanzlichen Drinks 2019 von 21 Prozent auf 24 Prozent gestiegen. Im konventionellen Markt spielen die Imitate mit nur vier Prozent Anteil eine deutlich geringere Rolle. Da die Imitate in der Regel teurer sind als Milch, liegt der Umsatzanteil bei Bio-Imitaten an den Milchumsätzen sogar bei 27 Prozent. Mit dem Kauf von Milchimitaten werden eher die Käufe von konventioneller Milch als die von Bio-Milch ersetzt.
Milchimitate gelten als Bio-Pionierprodukte. Erst mit dem Vegan-Boom vor drei bis vier Jahren haben konventionelle Unternehmen Milchimitate für sich entdeckt. Das gilt insbesondere für die verschiedenen Varianten außerhalb von Milchimitaten aus Soja. So lag der Bio-Anteil dieser Produkte, gemessen an der Einkaufsmenge, im Jahr 2012 noch bei 86 Prozent und ist bis 2019 auf 68 Prozent gesunken. Bei Imitaten auf Sojabasis lag der Bio-Anteil im Jahr 2013 bei 74 Prozent und ist 2019 auf 67 Prozent gesunken. Auch wenn es immer mehr konventionelle Hersteller gibt, stammt der Großteil der Milchimitate weiterhin aus ökologischer Erzeugung.
Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2018 insgesamt rund 78 Millionen Liter Bio-Milchimitate gekauft, das waren fast zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei ist die Einkaufsmenge an Bio-Sojagetränken 2018 erneut zurückgegangen, laut der AMI-Analyse auf Basis des GfK-Haushaltspanels.
Die Vollsortimenter im Lebensmitteleinzelhandel und Drogeriemärkte sind die mit Abstand wichtigsten Einkaufsstätten für Milchersatzprodukte, sie verkauften 2018 je ein gutes Drittel der Bio-Milchimitate. 2019 haben die Discounter ihre Verkaufsmengen verdoppelt und haben die Drogeriemärkte überholt. Sie setzen auf Mandel- oder Haferdrinks eigener Handelsmarken im Standardsortiment.