Zwei Bachelor- und vier Master-Studiengänge bietet der Fachbereich mit seinen insgesamt 21 Fachgebieten und den 250 Mitarbeitenden an. Ziel des sechssemestrigen Bachelor-Studiengangs "Ökologische Landwirtschaft" ist es, Generalisten im Öko-Landbau auszubilden und darüber hinaus ein breites Spektrum an Kenntnissen und Kompetenzen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu vermitteln. Dies geschieht mithilfe verschiedenster Module aus den Bereichen Boden-, Pflanzen-, Nutztier-, Wirtschafts-, Sozial- und Lebensmittelwissenschaften sowie Agrartechnik.
Dabei kommen nicht nur klassische Vorlesungen und Seminare zum Zug: Auch Projektarbeiten zu selbstgewählten Themen, Exkursionen, studentische Referate und Tutorien sowie Konferenzen mit Gastreferentinnen und -referenten zählen zu den Lehr- und Lernformen. Zulassungsvoraussetzung für diesen Studiengang ist unter anderem ein mindestens 13-wöchiges Vorpraktikum auf einem anerkannten landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb. Während des Studiums ist ein 16-wöchiges Praktikum in einer landwirtschaftlichen Institution zu absolvieren. "Da der Bachelor Ökologische Landwirtschaft sehr breit aufgestellt ist, muss man bei Studienbeginn noch nicht unbedingt wissen, was man drei Jahre später beruflich machen möchte", sagt Andreas Kleinlein. Schwerpunkte liegen aber auf der Arbeit bei Bioverbänden, Öko-Kontrollstellen oder in der landwirtschaftlichen Beratung.
Ebenfalls zum Abschluss "Bachelor of Science Ökologische Landwirtschaft" führt das Duale Studium Landwirtschaft, das vom Fachbereich in Kooperation mit dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) nicht nur für Landwirtinnen und Landwirte, sondern auch für Gärtnerinnen und Gärtner angeboten wird und die Verkürzung der Gesamtausbildungsdauer von fünf auf viereinhalb Jahre ermöglicht. Dabei wechseln Phasen der berufspraktischen und akademischen Ausbildung einander ab. In der Regel zum 1. August startet die erste, zwölf bis 14 Monate umfassende Phase der landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Berufsausbildung, die mit der Zwischenprüfung abschließt. Im Wintersemester des nächsten und Sommersemester des übernächsten Jahres startet in Witzenhausen das Studium Ökologische Landwirtschaft, bevor sich die zweite, zehn bis zwölf Monate dauernde Phase der Berufsausbildung mit dem Abschluss als Landwirt/-in oder Gärtner/-in anschließt. Es folgen drei weitere Semester an der Uni und der Abschluss als Bachelor.
Wer "Master of Science Ökologische Landwirtschaft" werden möchte, braucht im Vorfeld einen berufsqualifizierenden Abschluss eines mindestens dreijährigen landwirtschaftlichen oder fachlich verwandten Studiengangs, beispielsweise der Gartenbau-, Veterinär-, Forst-, Geo-, Bio- oder Umweltwissenschaften. Bewerberinnen und Bewerber ohne landwirtschaftliches Studium müssen zudem ein Motivationsschreiben einreichen. In insgesamt vier Semestern vertieft und erweitert dieser Studiengang die Inhalte des Bachelor-Studiums Ökologische Landwirtschaft, wobei die Absolventinnen und Absolventen aus den angebotenen Modulen heraus ein auf ihre individuellen Bedürfnisse und Interessen zugeschnittenes Studienprofil entwickeln.
Das Ziel des Master-Studiums besteht in erster Linie darin, die Studierenden auf die Übernahme von Führungspositionen und Leitungsaufgaben vorzubereiten – in der ökologischen Landwirtschaft, aber beispielsweise auch im Natur- und Umweltschutz oder in der Lebensmittelverarbeitung, -kontrolle oder -zertifizierung. Der Studiengang dreht sich in erster Linie um ökologische Agrarwissenschaften in gemäßigtem Klima, wie es in Europa gegeben ist – erwähnenswert, da auch die tropische Landwirtschaft eine lange Tradition am Fachbereich hat.