Hintergrund und aktueller Stand einer Öko-Hühnerzucht unter Beachtung einer möglichen Zweinutzung
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Der Dinkelanbau hat in den letzten deutlich zugenommen und lag 2019 bei 32.000 Hektar. Allerdings gibt es beim Preis starke Schwankungen, die auch den Anbauumfang beeinflussen. Nach dem Entspelzen wird er hauptsächlich zu Backzwecken genutzt, wobei wie beim Weizen hohe Anforderungen an Proteinmenge und -qualität gestellt werden. Weitere wichtige Nutzungsmöglichkeiten bestehen in der Nudel- und Flockenherstellung. In der Teigreife geernteter Dinkel wird in speziellen Darren zu Grünkern verarbeitet.
Dinkel bevorzugt gute tiefgründige Böden. Er kann aber auch auf leichteren Standorten ausreichende Erträge bringen, hat dort aber häufiger Probleme mit der Backqualität. Zu beachten ist, dass Dinkel bei zu hoher Stickstoffnachlieferung zum Lager neigt.
Dinkel steht wie Weizen vorzugsweise nach Leguminosen, Kartoffeln, Zuckerrüben oder Feldgemüse, in der Regel aber nach der etwas schwächeren Vorfrucht im Vergleich zum Weizen. Aufgrund seiner geringeren Standfestigkeit ist der Anbau nach Körnerleguminosen oft dem Anbau nach Futterleguminosen vorzuziehen. Der Anbau nach Weizen oder Getreide ist wegen erhöhten Pilzdrucks, insbesondere durch Erreger von Fußkrankheiten, nur im Ausnahmefall sinnvoll.
Die Saatzeit liegt je nach Region etwa eine Woche vor dem Winterweizen. Die Saatstärke beträgt 250 bis 400 bespelzte Körner (Fesen) pro Quadratmeter. Dies entspricht einer Aussaatstärke von 200 bis 250 Kilogramm pro Hektar. Die optimale Saattiefe liegt bei vier bis fünf Zentimetern.
Ein Reihenabstand von 10 bis 16 Zentimetern ermöglicht eine gleichmäßige Standraumverteilung der Einzelpflanzen. Anbausysteme mit weiterem Reihenabstand, bei denen zwischen den Reihen gehackt oder gemulcht wird, dienen insbesondere der Qualitätsabsicherung und der Unkrautregulierung.
In den Bundesländern werden jährlich verschiedene Sorten unterschiedlicher Kulturarten getestet. Dabei werden (zum Teil) auch Versuche auf Öko-Betrieben durchgeführt. Unter den folgenden Links finden Sie die jeweiligen Webseiten, auf der die Versuchsergebnisse der Bundesländer für verschiedene Kulturen veröffentlicht werden.
Die Stickstoffnachlieferung erfolgt aus der Vorfrucht (Leguminosen). Wegen der Lagergefahr sollte je nach Sorte nur verhalten Stallmist, Gülle, Jauche oder andere organische Dünger verwendet werden. Weitere Düngemaßnahmen (Kalium, Phosphor) sollten im Rahmen der Fruchtfolge nur nach vorheriger Bodenuntersuchung erfolgen.
Die verfügbaren Sorten besitzen eine gute Konkurrenzkraft gegen Unkraut, so dass in der Regel zwei Durchgänge mit dem Striegel ausreichen. Ein erster Striegeldurchgang ist möglichst zeitig ab dem Drei-Blatt-Stadium im Frühjahr durchzuführen, ein zweiter Durchgang drei bis vier Wochen später. In Einzelfällen kann im späteren Stadium ein "Herauskämmen" von Klettenlabkraut oder Unkrautwicke erfolgen. Bei geplanter Untersaat ist der letzte Striegeldurchgang vorzuverlegen.
Das hohe Bestockungsvermögen von Dinkel ermöglicht gute Kompensationsmöglichkeiten, muss aber auch bezüglich Bestandesdichte und Lagergefahr beachtet werden.
Je nach Verwertung wird der Dinkel zu unterschiedlichen Zeitpunkten geerntet. Soll Grünkern hergestellt werden, erfolgt die Ernte Anfang bis Mitte Juli zur Milch- oder Teigreife (bei 40 bis 50 Prozent Wassergehalt). Der geerntete Dinkel wird anschließend mit Buchenholzfeuerung und Raucheinleitung (Darre) zum aromatisch schmeckenden, grünen Getreidekorn verarbeitet.
Dinkel für die Mehlherstellung wird nach völliger Abreife (Totreife) im Mähdruschverfahren etwa zur gleichen Zeit wie mittelspäter Weizen geerntet. Gedroschen werden sollte mit weit geöffnetem Dreschkorb und Sieb und gedrosselter Drehzahl.
Ein zu niedriger Feuchtigkeitsgehalt bei der Ernte führt zu vermehrten Verlusten durch Bruchkorn beim Schälen (Gerben).
Letzte Aktualisierung 15.09.2021