Einkorn

Ökologischer Einkornanbau

Einkorn (Triticum monococcum) ist eine der ältesten domestizierten Getreidearten und stammt vom wilden Weizen (Triticum boeoticum Boiss.) ab. Im Vergleich zum Weizen ist das Korn kleiner, der Mehlkörper intensiv gelb (Carotingehalt) und die Ähre flacher.

Die Bedeutung von Einkorn im Getreideanbau ist gering, auch wenn die Züchter anerkannte, geschützte Sorten anbieten. Auf der Suche nach Möglichkeiten, das Angebot von Brot und Backwaren zu erweitern, haben jedoch insbesondere die ökologischen Backwarenhersteller alte Getreidearten wiederentdeckt. Aber auch aus Gründen der Genreserve greift man heute vor allem der ökologische Landbau wieder auf Emmer und Einkorn zurück.

Es gibt bespelztes Einkorn, das wie Emmer entspelzt werden muss (bis zu 40 Prozent des Rohertrages) und spelzenfreie Sorten, die schon während des Dreschvorgangs herausgeschält werden. Die Ernte gestaltet sich wegen des kleinen, feinen, langen Korns schwieriger als bei den anderen Getreidesorten. Der Ertrag der kleinen Körner (Tausendkorngewicht rund 30 Gramm) liegt bei zehn bis 20 Dezitonnen pro Hektar Speiseware.


Film ab: Informationen rund um Einkorn

Anbau, Verarbeitung, Züchtung und Wert für die menschliche Ernährung


Standort

Als alte Getreidesorte ist auch Einkorn den jüngeren Getreidesorten in der Düngernutzung nicht überlegen. Wegen einer langsameren Jugendentwicklung als bei Emmer oder Weizen besteht die Gefahr einer stärkeren Verunkrautung.

Saat

Bei früher Saat des Wintereinkorns (September) laufen die Pflanzen ungefähr nach sieben Tagen auf. Sät man eine Woche später, dauert es es vier Wochen. Lange Auflaufzeiten erhöhen die Gefahr von Brand-Erkrankungen, andererseits sind frühe Saaten von Winteremmer mit einer üppigen Entwicklung im Frühjahr gefährdet durch Erkrankungen wie Mehltau. Bei Sommerungen ist die Verunkrautung meist geringer. In Versuchen auf tonreichen Standorten wurde festgestellt, dass der mittlere Ertrag (Dezitonne pro Hektar) sowie der Rohproteingehalt bei Sommer-Einkorn bei höherer Bestandsdichte größer waren als bei einer Winterung. Auf sandigen Standorten konnten Frühjahrsaussaaten nicht befriedigen.

Die Saatstärke sollte 350 Körner pro Quadratmeter beziehungsweise etwa 120 Kilogramm pro Hektar (im Spelz) betragen. Eine organische Düngergabe zum Schossen steigert den Ertrag, wirkt sich aber nachteilig auf den Proteingehalt aus.

Unkrautregulierung

Die Winterung hat wegen der späten Bestockung einen deutlichen Konkurrenznachteil gegenüber Unkraut. Insbesondere Kamille, Labkraut und Wicken können empfindlich stören. Striegeln oder Hacken, möglichst schon vor dem Schossen, sind dann erforderlich. Später deckt der dichte Bestand die Fläche gut ab.


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Letzte Aktualisierung 22.09.2021

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