Weltvegantag am 1. November

Weltvegantag am 1. November

In Deutschland leben etwa 1,5 Millionen Veganerinnen und Veganer. Aus gutem Grund: Wer sich pflanzlich ernährt, leistet einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz – ohne Abstriche beim Geschmack!

Statt der Bratwurst landet die Alternative aus Tofu auf dem Grill und der Haferdrink ersetzt die Milch im Kaffee. Warum greifen immer mehr Menschen zu pflanzlichen Alternativen? Viele probieren vegane Produkte erstmal aus reiner Neugier, wie die Befragten des Ernährungsreports des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung angaben. Darüber hinaus sind Tierwohl, Nachhaltigkeit und Klimaschutz wichtige Beweggründe für eine vegane Ernährung.

Mehr als jeder und jede Dritte (37 Prozent) der Befragten kauft öfters vegetarische oder vegane Produkte. Zugleich ist der Anteil derer, die solche Alternativen noch nie gekauft haben, im Vergleich zu 2021 von 57 auf 47 Prozent gesunken.

Denn unser Ernährungsstil hinterlässt einen großen ökologischen Fußabdruck: Laut einer Anfang 2021 veröffentlichten Studie des World Wide Fund For Nature (WWF), gehen 69 Prozent der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen in Deutschland auf den Verbrauch tierischer Lebensmittel zurück. Dabei hat Fleisch einen Anteil von 44 Prozent, andere tierische Produkte wie Milch, Eier oder Butter liegen bei 25 Prozent.

Pflanzliche Diät für Mensch und Erde

Ein internationales Forschungsteam hat einen globalen Speiseplan erstellt, der die Gesundheit der Menschen und der Erde gleichermaßen schützen soll: Die sogenannte Planetary Health Diet sieht vor, dass der Verzehr von Fleisch halbiert und der Konsum von Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen etwa verdoppelt werden muss, um ein globales und nachhaltiges Ernährungssystem zu schaffen. Der WWF hat Wochenmenüs für eine planetarisch kulinarische Woche erstellt, die sich an der Planetary Health Diet orientieren. Nicht alle Rezepte sind vegan, aber definitiv lecker!

Würden sich in Deutschland alle an diesem Speiseplan orientieren und sich nur noch vegetarisch oder vegan ernähren, könnte der ernährungsbedingte Ausstoß von Treibhausgasen um fast 50 Prozent reduziert werden. Das wären etwa 102 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Zum Vergleich: In Deutschland wurden 2021 insgesamt etwa 761 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. Aber es müssen sich jetzt nicht alle direkt vegan ernähren. Selbst bei einem gelegentlichen Fleischkonsum würden die Emissionen um etwa 27 Prozent zurückgehen. Die Formel für einen Beitrag zum Klimaschutz durch Ernährung ist also recht simpel: weniger Fleisch, mehr pflanzliche Produkte!

Vegane Bio-Rezepte

Vegane Landwirtschaft ohne Nutztiere

Wenn also weniger tierische Produkte konsumiert werden, werden logischerweise auch weniger Nutztiere gehalten. Dadurch verbessern sich einerseits die Voraussetzungen für eine artgerechtere Haltung. Andererseits geht die Umweltbelastung durch Stickstoff- und Nitratüberschüsse zurück.

Im Öko-Landbau spielen Nutztiere innerhalb des Kreislaufgedankens eine zentrale Rolle. Die Ausscheidungen der Tiere werden als Dünger auf den Äckern eingesetzt und was dort wächst wird zu Lebensmitteln und Tierfutter verarbeitet. Allerdings ist die Anzahl der Tiere im Öko-Landbau an die Fläche gebunden, damit nicht mehr Mist produziert werden kann, als für die verfügbare Fläche genutzt werden kann. So bleibt die Umweltbelastung durch den Öko-Landbau gering. Außerdem ist eine artgerechte Tierhaltung mit Tageslicht, Frischluft, genug Platz zum Bewegen und Zugang zu Weidefläche vorgeschrieben.

Landwirtinnen und Landwirte, die nach den biozyklisch-veganen Standards wirtschaften, verzichten komplett auf die wirtschaftliche Nutztierhaltung. Außerdem nutzen sie keine tierischen Betriebsmittel wie Stallmist, Gülle oder Haarmehlpellets. Stattdessen düngen sie mit Kompost und achten noch mehr auf eine Fruchtfolge mit Gründüngungspflanzen, die dem Boden Nährstoffe zu führen.

Lebensmittel, die nach den Richtlinien des veganen Öko-Anbauverbands erzeugt wurden, können seit 2017 mit dem biozyklisch-veganen Label gekennzeichnet und vermarktet werden. In einer Studie über das Absatzpotenzial bio-veganer Produkte stellte das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) fest, dass viele bereit sind mehr für diese Lebensmittel auszugeben. Allerdings sei noch eine gewisse Aufklärungsarbeit bei der Kundschaft über die bio-vegane Landwirtschaft notwendig.

Relativ häufig findet man bereits Lebensmittel mit dem V-Label, das vom Vegetarierbund Deutschland vergeben wird. Vegane Weine liegen beispielsweise voll im Trend.


Letzte Aktualisierung 27.10.2023

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