Im ökologischen Anbau ist sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus grundsätzlich die Kultur in gewachsenem Boden vorgeschrieben. Eine Ausnahme bilden der Topfpflanzenanbau und die Anzucht: Hier dürfen Substrate verwendet werden.
Bis Ende der 1990er Jahre waren fast ausschließlich Presstopfsubstrate auf Torfbasis für die Gemüse-Jungpflanzenanzucht im Einsatz. Heute werden zunehmend torfreduzierte, rein organisch aufgedüngte Substrate entwickelt und angeboten.
Bislang ist die Zusammensetzung der Öko-Substrate in Sachen Torfanteil in der EU-Öko-Verordnung (noch) nicht geregelt. Die Verbände haben eigene Anforderungen formuliert. So limitieren die Richtlinien von Bioland und Naturland den Torfgehalt von Öko-Substraten für die Anzucht auf maximal 80 Prozent, Demeter auf 70 Prozent. Synthetische Zuschlagstoffe wie zum Beispiel Styromull sind weder nach der EU-Öko-Verordnung noch nach den Richtlinien der Anbauverbände zugelassen.
Viele Substrathersteller bieten heute bio-zertifizierte Substrate an. Diese sind in der FiBL-Betriebsmittelliste zu finden.
Pflanzengesundheit und Pflanzenschutz
Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sind im ökologischen Zierpflanzenbau generell verboten. Um die Pflanzen gesund zu erhalten, müssen andere Maßnahmen ergriffen werden. Allen voran stehen die Verwendung von gesundem Saat- und Pflanzgut sowie eine konsequente Hygiene.
Darüber hinaus lässt sich mit pflanzenbaulichen Maßnahmen die Widerstandskraft der Pflanzen stärken und der Infektionsdruck senken. Besonders wichtig sind ein gut durchlüfteter, belebter Boden mit gutem Mikroorganismenbesatz, eine ausgeglichene Wasser- und Nährstoffversorgung sowie optimale Kulturbedingungen (Temperatur, Standweite, etc.). Eine große Bedeutung kommt auch der Fruchtfolge sowie der Anlage vonHecken und Randstreifen als natürliche Lebensräume von Nützlingen zu.
Auch biologische Pflanzenschutzmaßnahmen wie der gezielte Einsatz von Bakterien, Viren und tierischen Nützlingen sowie biotechnische Verfahren (Pheromone, Fallen, etc.) spielen im Bio-Gemüsebau eine Rolle.
Pflanzenschutz im Öko-Gemüsebau
Unkrautregulierung
Im konventionellen Anbau übliche, chemisch-synthetische Herbizide sind im ökologischen Anbau verboten. Diese Einschränkung ist für Umstellungsbetriebe anfangs eine große Herausforderung. Denn der Arbeitsaufwand für die Unkrautregulierung hat entscheidenden Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Wirtschaftlichkeit, vor allem in direkt gesäten Kulturen wie Möhre, Zwiebel oder Rote Bete.