Status quo betrachten: Für wirkungsvolle Reduzierungsmaßnahmen ist es wichtig, den Umfang von Lebensmittelabfällen im eigenen Unternehmen zu kennen. Abschreibungen sind eine praxistaugliche Methodik zur Annäherung. Als Anhaltspunkt für die physische Menge dienen die Umrechnungswerte des Dialogforums (Euro zu kg).
Intern Handlungsspielraum ausnutzen: Konkrete Ansatzpunkte liefern eigene Abschreibungen. Gute Praktiken sind zum Beispiel den Warenabverkauf von Produkten nah am MHD sowie von verderblichen Lebensmitteln wie Obst und Brot zu optimieren oder das Angebot und die Nachfrage mithilfe neuer Technologien besser abzustimmen.
Verantwortung wahrnehmen an der Schnittstelle zu Lieferanten und Lieferantinnen: Eine gute Kommunikation mit vorgelagerten Bereichen hilft, Retouren zu vermeiden. Zudem ist es sinnvoll, die eigenen Bestellanforderungen zu überprüfen sowie die Prozess-, Logistik- und Kühlketten zu optimieren.
Kundschaft unterstützen: Private Haushalte verursachen mehr als die Hälfte der Lebensmittelverschwendung. Tipps zur richtigen Lagerung oder das Anbieten von Produkten mit Schönheitsfehlern steigern die Wertschätzung. Fortbildungen und Analysetools helfen der Kundschaft.
Lebensmittelweitergabe verbessern: 69 bis 95 Prozent der aussortieren Lebensmittel sind weiterhin verzehrfähig und können an soziale Einrichtungen gespendet werden. Es ist unter Umständen aufwendig, den tatsächlichen Umfang der abgeholten Lebensmittel zu dokumentieren, erleichtert aber die Abstimmungen mit den kooperierenden Einrichtungen.
Voneinanderlernen und Erfahrungen teilen: Die Fallstudien-Sammlung des Dialogforums (Abb.2) liefert vielfältige Inspirationen für Reduzierungsmaßnahmen des Groß- und Einzelhandels. Evaluierung und Bewertung dieser Maßnahmen durch wissenschaftliche Partner steigern den Erkenntnisgewinn.