Neue Konzepte zur Wertschöpfung von faserreichen Erbsen-Nebenprodukten

Neue Konzepte zur Wertschöpfung von faserreichen Erbsen-Nebenprodukten

Erbsenschalen sind ein Nebenprodukt, das bisher hauptsächlich als Tierfutter verwendet wird. Ziel des Projektes war es, Nutzungsstrategien für den Einsatz in Lebensmitteln zu entwickeln. Im Projekt wurden die Grundlagen zur Ausgestaltung von Aufarbeitungs- und Trocknungsverfahren untersucht. Die Faserprodukte sollten mit spezifischer Viskosität und Wasserbindung hergestellt werden, um damit einen Beitrag für eine gesunde und nachhaltige Humanernährung zu leisten.

Empfehlungen für die Praxis

Hochdruckhomogenisierung (HDH)

Eine Aufarbeitung von Erbsenschalen mittels HDH führt zu Fasern mit einer geringeren Partikelgröße und verbesserten technofunktionellen Eigenschaften im Bereich der Viskositätsveränderung und Wasserbindung. Um diesen Effekt zu erreichen, sind Partikelgrößen < 80 μm notwendig. Die hierfür benötigten hohen Scherkräfte lassen sich besonders gut mit einem Mikrofluidiser, einer speziellen Bauart eines Hochdruckhomogenisators, erzielen.

Enzymatische Behandlung

Die Aufarbeitung mittels HDH kann zusätzlich durch eine enzymatische Vorbehandlung mit einer Kombination von kommerziell erhältlicher Cellulase und Hemicellulase unterstützt werden (Abb. 2). Durch die Enzyme werden die Zellwände bereits vor der HDH teilweise abgebaut. Dies führt zu einer hohen Wasserbindung von ca. 35 g Wasser/g unlöslicher Faser.

Trocknung

Um ein stabiles, lagerfähiges Produkt zu erhalten, muss dem Aufarbeitungsprozess ein Trocknungsschritt folgen. Ein geeignetes Verfahren mit hohem Struktur- und Funktionalitätserhalt ist die Vakuumtrocknung.


Mit einer Kombination aus Hochdruck-homogenisierung und enzymatischer Behandlung können Erbsenschalen als funktionelle Ballaststoffe mit individuell variierbarem Wasserbindevermögen verwendet werden.
(Prof. Dr. Stephan Drusch)


Informationen zum Projekt


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