Waschmittel und Reinigungsmittel

Ökologische Waschmittel

Waschmittel und Reinigungsmittel in Bio-Qualität

Über 1,3 Millionen Tonnen Waschmittel und Reinigungsmittel werden jährlich an Endverbraucherinnen und Endverbraucher verkauft. Einen Großteil davon machen Waschmittel mit circa 630.000 Tonnen aus, gefolgt von 480.000 Tonnen Reinigungsmittel und Pflegemitteln und 220.000 Tonnen Weichspüler. In der Summe gelangen nur aus dem Verbrauch der privaten Haushalte rund 630.000 Tonnen Chemikalien pro Jahr in das Abwasser. Leider sind diese nicht alle vollständig biologisch abbaubar und können damit die Gewässer belasten.

Das Angebot an Waschmitteln im Bio-Laden hat sich in den letzten Jahren erheblich entwickelt und kann heute mit einer Vielfalt aufwarten, die an das Produktspektrum des konventionellen Handels anknüpft. Ein Großteil der Hersteller ökologischer Waschmittel arbeitet kontinuierlich an Produktinnovationen und/oder Prozessinnovationen. Dennoch scheint es keine leichte Aufgabe zu sein, an den Erfolg des ökologischen Lebensmittelsektors anzuknüpfen, wenn auch Waschmittel im Non-Food-Bereich (ohne Kosmetik) die umsatzstärkste Gruppe darstellen. Demnach sorgt dieser gesamte Bereich für ca. zwei Prozent des Umsatzes im Einzelhandel, ein Fünftel davon etwa ist den Waschmitteln zuzuschreiben (bioVista).

Vollständige biologische Abbaubarkeit als Leitbild

Nicht alle Inhaltsstoffe unserer Abwässer nehmen den Weg über die Filterung in einer Kläranlage – bei Starkregen beispielsweise gelangen Abwässer aus der Kanalisation als "Regenwasserüberlauf" direkt in die Gewässer. Die Gewässerbelastung durch Waschmittel und Putzmittel, die in den siebziger und achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts immens angestiegen war, wurde nicht zuletzt durch die Ökologiebewegung dieser Zeit bis heute jedoch bereits deutlich verringert. Für Phosphate in Waschmitteln gibt es schon lange eine Höchstmengenverordnung, weil diese zur Überdüngung von Gewässern führen. Ein Testergebnis von Stiftung Warentest zeigt, dass einige Multitabs ohne Phosphor das Geschirr nicht nur umweltschonender, sondern auch besser reinigen als phosphathaltige Mittel.

Auf die Inhaltsstoffe kommt es an

Von Anfang an setzten die Öko-Herstellerinnen und Öko-Hersteller auf biologisch komplett abbaubare Tenside (waschaktive Substanzen). Sie werden aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen und bauen sich zu Kohlendioxid und Mineralstoffen ab. Neben einer Reihe von anderen problematischen Inhaltsstoffen verzichten die Bio-Mittel, insbesondere zertifizierte, auf synthetische Farbstoffe, Duftstoffe und Konservierungsstoffe. Hiervon profitieren vor allem Menschen mit Allergien und empfindlicher Haut.

Doch auch innerhalb des Bio-Sortiments gibt es teilweise beachtliche Differenzen. Dahinter steht neben den einerseits unterschiedlichen Firmenphilosophien und Zielen andererseits auch das Fehlen einer verbindlichen Verordnung im Bereich ökologischer Waschmittel und Putzmittel. Dort wird seitens des Handels auch eine Ursache für das "Stiefkind-Dasein" ökologischer Waschmittel gesehen "Die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau greifen in diesem Bereich nicht, dadurch sind die Verbraucher verunsichert und oft über Qualitätsmerkmale von ökologischen Waschmitteln nicht informiert", erklärt ein Mitarbeiter des Bio-Großhändlers Phönix. So läuft unter dem Schlagwort "ökologisches Waschmittel" ein Spektrum an Produkten, die bezüglich der Produktqualität und Prozessqualität sehr unterschiedlich aufgestellt sind. Von dem bloßen Verzicht auf synthetische Farbstoffe, Duftstoffe, und Konservierungsstoffe hin zu einem Herstellungsprozess nach allen Kriterien der Nachhaltigkeit - die ökologische Qualität der Waschmittel ist oft erst bei genauerem Hinsehen auszumachen.

Verwendung von natürlichen Rohstoffen

Maßgeblich bei den Rohstoffen ist zunächst die Verwendung von fast ausschließlich natürlichen Rohstoffen. Dies bedeutet einen diametralen Gegensatz zu nichtökologischen Waschmitteln, die größtenteils auf erdölbasierten Produkten beruhen. Einen Überblick der üblichen Inhaltsstoffe ökologischer Waschmittel gibt die folgende Auflistung. Für eine erfolgreiche Kundinnenkommunikation und Kundenkommunikation sind die Kenntnisse dieser Qualitätsparameter existenziell:

Inhaltsstoffe von Waschmitteln
InhaltsstoffRohstoff
Farbstoffe, Duftstoffe und Konservierungsstoffewenn vorhanden, kommen diese aus natürlichen Quellen, für den Duft kommen Citrus Öle oder andere natürliche ätherische Öle zum Einsatz
Seifen (waschaktive Substanz)aus natürlichen Rohstoffen, optimal biologisch abbaubar, empfindlich gegen hartes Wasser
Tenside (waschaktive Substanz)aus natürlichen Rohstoffen (beispielsweise Kokos- oder Zuckertenside), gut abbaubar, hochergiebig
Citrate (Enthärter)Salze der Zitronensäure
Zeolith, Silikate (Enthärter)in großen Mengen vorkommende, unbedenkliche Mineralstoffe
Polyasparaginsäure (Enthärter)Eiweißbaustein aus Muscheln zum Aufbau der Kalkschalen, sehr gut abbaubar und wirksam - wird jedoch aus Erdölrohstoffen gewonnen
Natriumcarbonate (Bleichmittel)nur in Vollwaschmitteln, aus natürlichen Vorkommen
Enzymedifferenzierte Umgangsweise: teils ausgeschlossen, teils aus natürlichen Quellen, teils aber auch aus gentechnisch modifizierten Organismen (s.u.)

Enzyme verbessern in herkömmlichen Waschmitteln die Reinigungsleistung erheblich und tragen somit zunächst zur Ressourcenschonung bei. Jedoch werden die in Waschmitteln üblicherweise eingesetzten Enzyme aus Effizienzgründen durch gentechnisch veränderte Organismen hergestellt, die eine höhere Ausbeute vorweisen können. Dies führte (mit einer Ausnahme) dazu, dass ökologische Waschmittelhersteller diese Art von Enzymen grundsätzlich nicht verwenden. Ebenso führte dies zu den Bemühungen einiger Hersteller, gentechnikfreie Enzyme herzustellen, die in der Zutatenliste der Waschmittel auch als solche deklariert sind.

Öko-Label erleichtern die Bewertung und Kaufentscheidung

Aufgrund der in der EU verpflichtenden Volldeklaration ist somit für Händlerinnen und Händler sowie interessierte Verbraucherinnen und Verbraucher eine Bewertung der Inhaltstoffe von Waschmitteln prinzipiell möglich. Erleichtert wird dies durch Öko-Siegel nach deren Standards sich einige der am Markt agierenden Hersteller von ökologischen Waschmitteln zertifizieren lassen. Für den Bereich der Waschmittel, Putzmittel und Reinigungsmittel zählen dazu vor allem Ecocert, Eco Garantie und Eco-Control.

Qualitätsmerkmale ökologischer Waschmittel kommunizieren

Eine kompetente und sachgerechte Aufklärung des Verkaufspersonals ist ratsam, um den Kundinnen und Kunden die besondere Qualität ökologischer Waschmittel näher bringen zu können. Einige Herstellerinnen und Hersteller laden daher zu Schulungen und anderen Maßnahmen der Wissensvermittlung bezüglich ihrer Produkte ein – eine Internetrecherche zu diesen Angeboten entlang der vorhandenen Produktpalette lohnt sich meist. Als Mittel der Verkaufsförderung eignen sich Nachfüllsysteme zur Kundinnenbindung und Kundenbindung, regelmäßige Zweitplatzierungen und Probepackungen. Besondere Anlässe, wie der Frühjahrsputz, bieten sich für Aktionen an und werden von den Herstellerinnen und Herstellern mit Informationsmaterial unterstützt. Die Produktpräsentation kann durch Waschempfehlungen und Verhaltensempfehlungen, welche die Umwelt schonen und Geld sparen, ergänzt werden.


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