Was ist Transfermulch?

Cut & Carry

Beim System "Cut & Carry" wird der frische Pflanzenaufwuchs auf einem "Geberfeld" gemäht und auf einem "Nehmerfeld" als Dünger in Form einer oberflächlichen Mulchauflage ausgebracht. Besonders geeignet dafür sind Futterbaugemenge wie Wicktriticale oder Klee- und Luzernegras.

Ein vielversprechender Ansatz, den Anbau von Futterleguminosen auch für viehlose Betriebe interessant zu machen, ist das System "Cut & Carry". Dabei wird der Pflanzenaufwuchs auf einem "Geberfeld" gemäht, gehäckselt und auf ein "Nehmerfeld" transportiert – entweder als Frischmasse oder in Form von Silage. Durch das Silieren entstehen zwar zusätzliche Kosten, dafür ist man zeitlich flexibler in der Ausbringung. Auf dem Nehmerfeld wird das Kleegras als Dünger eingearbeitet oder als Mulchauflage ausgebracht, um den Unkrautwuchs zu reduzieren. Besonders geeignet sind Futterbaugemenge wie Wicktriticale, Klee- und Luzernegras.

Vorteile für das Nehmerfeld

  • Düngewirkung (bei Einarbeitung)
  • Unkrautunterdrückung (bei oberirdischem Mulch)
  • Minderung von Erosion
  • Förderung von Regenwurmpopulationen und der biologischen Aktivität

Vorteile für das Geberfeld

  • Erhöhung der Stickstofffixierungsleistung
  • Verringerung der Lachgasemissionen
  • Mehrwert durch Nutzung der Sprossmasse
  • Humusreproduktion
  • Ermöglichung einer nachhaltigen Fruchtfolgeplanung

Worauf sollte man achten?

Wichtig ist, dass das frische Schnittgut direkt am Tag der Mahd auf das Nehmerfeld ausgebracht wird. Denn mit zunehmender Welke lässt sich das Material immer schlechter verteilen. Um den Unkrautdruck auf dem Nehmerfeld nicht noch zusätzlich zu erhöhen, sollten sich in dem zu mähenden Kleegrasbestand noch keine Samen ausgebildet haben.

Wird das Kleegras in erster Linie zur Düngung ausgebracht, sollte es zeitig – unbedingt aber mehrere Tage vor der Aussaat beziehungsweise Pflanzung – mit passendem Gerät flach in den Boden einarbeitet werden. Dazu haben sich in der Praxis Pflug und Fräse bewährt. Zur Düngung eignen sich besonders junge Kleegras-Bestände mit engem C/N-Verhältnis (nicht weiter als 15:1). In mittleren bis guten Kleegrasbeständen kann von mindestens 50 bis 100 Kilogramm Stickstoff je Hektar und Schnitt ausgegangen werden. Wichtig ist, auf eine bedarfsgerechte Dosierung zu achten. Auch bei der Düngung mit Kleegras müssen die gesetzlich zulässigen Stickstofffrachten eingehalten werden.


Film ab: Transfermulch im ökologischen Landbau


Ertrag und Qualität

Mehrere Versuche der Universität Bonn an verschiedenen Kulturen und Untersuchungen des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Sachsen zeigten, dass sich die Erträge mit einer Cut & Carry-Düngung mit Kleegras merklich steigern lassen. In starkzehrenden Gemüsekulturen konnte durch Düngung mit Kleegrassilage auch die Vermarktungsqualität sichergestellt werden.


Letzte Aktualisierung 26.03.2024

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