Strauchbeeren

Strauchbeerenanbau

Biologische Strauchbeeren sind am Markt gefragt. Gängige Strauchbeeren sind Himbeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren, vermehrt auch Kultur-Heidelbeeren. Das Produktionsrisiko bei Strauchbeeren ist groß, jedoch auch die mögliche Wertschöpfung.

Vor allem Himbeeren und Brombeeren können nicht lange gelagert werden. Schleppender Absatz führt hier rasch zum Verderb der Ware, was sich auf die Rentabilität der Kulturen auswirkt.

Der Aufbau einer Strauchbeerenanlage ist arbeitsintensiv und mit hohen Kosten verbunden. Deshalb ist eine gute Planung erforderlich.

Neueinsteiger sollten sich drei Fragen stellen:

1. Passen Strauchbeeren auf den Betrieb?

Beerenanbau erfordert viel Fachwissen und Fingerspitzengefühl. Für die rentable Produktion von Qualitätsbeeren muss der Betrieb geeignete Standorte aufweisen. Können die Arbeitsspitzen bewältigt werden?

2. Ist eine Nachfrage für Strauchbeeren vorhanden?

Vor der Pflanzung sollte Klarheit über Möglichkeiten der Vermarktung bestehen. Kommt Direktvermarktung oder Anbau für den Großhandel in Frage?

3. Welcher Intensitätsgrad soll angestrebt werden?

An die innere und äußere Qualität der Tafelbeeren werden immer höhere Anforderungen gestellt. Deshalb wird der professionelle Beerenanbau immer kostenintensiver, und der Druck, regelmäßig hohe Erträge zu erzielen, steigt. Für die Direktvermarktung oder die Verarbeitung kommen auch extensiv erzeugte Beeren in Frage.

Kulturtechnik

Für sämtliche Strauchbeerenarten eignen sich am besten vollsonnige, luftige, jedoch vor starken Winden und Spätfrösten geschützte Lagen. Für eine gute Besonnung sollten die Reihen in Nord-Süd-Ausrichtung angelegt werden. Reihen, die in der Hauptwindrichtung verlaufen, trocknen rascher ab, und die Pflanzen sind so einem geringeren Krankheitsdruck ausgesetzt.

Der Anbau von Himbeeren ist nur auf mittelschweren bis leichten, durchlässigen Böden zu empfehlen. Heidelbeeren verlangen leichte, humose und saure Böden. Brombeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren stellen etwas geringere Ansprüche an den Boden.

Etliche durch Schadorganismen hervorgerufene Krankheiten lassen sich durch einen Witterungsschutz (Regendach) eindämmen. Doch diese Einrichtung verbraucht viele Ressourcen, beeinträchtigt das Landschaftsbild und fördert Spinnmilben. Bei Himbeeren lässt sich das gefürchtete Wurzelsterben deutlich reduzieren, wenn sie auf kompostangereicherten Dämmen angebaut werden.

Die arbeitsintensive Ernte wird wesentlich erleichtert durch den Einsatz von gut gefederten Pflückwagen, was bei druckempfindlichen Früchten auch Quetschungen entgegenwirkt.

Der Arbeitsaufwand im Jahresverlauf ist für die verschiedenen Strauchbeerenarten unterschiedlich und kann auch innerhalb einer Beerenart differieren.


Aus der Forschung - für die Praxis

Im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) werden zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt.

Erschließung und Management adäquater Bestäuber zur Ertragsoptimierung und Qualitätssicherung im Erdbeer- und Kulturheidelbeeranbau (2007)

Das Projekt zielte darauf ab, adäquate Bestäuber zur Ertragsoptimierung und Qualitätssicherung für den ökologischen Erdbeer- und Kulturheidelbeeranbau zu erschließen. Dabei wurden zwei unterschiedliche Lösungsstrategien untersucht:

  1. der gezielte Einsatz von Bienen (Wildbienen aus Zuchten und Honigbienen) in den zu bestäubenden Kulturen (Bestäubermanagement)
  2. die Schaffung optimaler Lebensbedingungen zur Förderung natürlich vorkommender lokaler Wildbienenpopulationen im Umfeld der zu bestäubenden Kulturen (Landschaftsmanagement).

Erschließung und Management adäquater Bestäuber zur Ertragsoptimierung und Qualitätssicherung im Erdbeer- und Kulturheidelbeeranbau (FKZ 03OE126)

Letzte Aktualisierung 03.09.2015

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