Management der ökologischen Sauenhaltung

Management der Öko-Sauenhaltung

Insbesondere in der Sauenhaltung ist eine Planung der Arbeitsvorgänge unumgänglich. In einem gut geführten Sauenplaner sind Abläufe, wie zum Beispiel das Einstallen der Sauen in den Abferkelbereich, klar geplant und gekennzeichnet. Hilfreich ist dabei die Festlegung spezifischer Arbeitsgänge auf bestimmte Wochentage.

Insbesondere in der Sauenhaltung ist eine Planung der Arbeitsvorgänge unumgänglich. In einem gut geführten Sauenplaner sind Abläufe wie das Einstallen der Sauen in den Abferkelbereich, das Abferkeln, Routinemaßnahmen (zum Beispiel Eisengabe), das Absetzen und Umstallen, klar geplant und gekennzeichnet. Hilfreich ist dabei die Festlegung spezifischer Arbeitsgänge auf bestimmte Wochentage, zum Beispiel das Absetzen der Ferkel am Donnerstag und Decken der Sauen am Montag. 

Hygienemanagement

Auch für die ökologische Schweinehaltung gelten die Vorgaben der Schweinehaltungshygieneverordnung (SchHaltHygV, April 2017). Die wichtigste Hygienemaßnahme ist die häufige und regelmäßige Entmistung der Kotbereiche. So sollte der Auslauf im Endmastbereich mindestens zweimal pro Woche gemistet und frisch eingestreut werden. Das senkt den Parasitendruck und mindert zudem Emissionen. Optimal ist es, wenn durch Trennung der Mistachsen der Mist nicht zwischen verschiedenen Tiergruppen verschoben wird. Die Oberflächen von Buchtenabtrennungen müssen glatt, gut zu reinigen und ausreichend haltbar sein. In der Praxis haben sich Abtrennungen aus Kunststoff bewährt. Bei der Verwendung von Holz sind langjährig haltbare Harthölzer (beispielsweise Eiche) Weichhölzern wie Kiefer und Fichte vorzuziehen.

Der Innenstallbereich (Flächen, Böden, Wände, Decken und Geräte) sollte nach jedem Durchgang eingeweicht,mit dem Hochdruckreiniger gesäubert werden und anschließend min-destens zwei Tage leer stehen. Die Oberflächenbehandlung mit Brandkalk wirkt bei hohem Krankheitsdruck nicht ausreichend desinfizierend, ist aber grundsätzlich als unterstützende Hygiene-Maßnahme sinnvoll. Bei Bedarf kann mit den nach den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau erlaubten Mitteln desinfiziert werden, ansonsten genügt eine ge-wissenhafte Nassreinigung. Die zugelassenen Desinfektionsmittel erfassen nicht die Wurmei-er, diese können mittels Abflammen beseitigt werden.

Gesundheitsmanagement

Grundlage der Krankheitsvorsorge sind eine geeignete Zucht, die artgemäße Haltung, hochwertige Fütterung und eine angemessene Besatzdichte. Bei Gesundheitsproblemen im Bestand sollte gegebenenfalls der Keimstatus durch einen Tierarzt mittels Blut- und/oder Kotproben ermittelt werden und nach tierärztlicher Anweisung eine Desinfektion mit Mitteln aus der DLG-Liste erfolgen. Dabei müssen die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau und die Jahreszeit berücksichtigt werden. Maßnahmen zur Infektionskontrolle sind:

  • Ausreichend Einstreu
  • Steigerung der Abwehrkraft
  • Angepasste Besatzdichte
  • Gezielte Stallbelegung
  • Reinigung und Desinfektion
  • Schadnagerbekämpfung

Buchtenplanung für ferkelführende Sauen

Bei einer Säugezeit von mindestens 40 Tagen in Einzelabferkelbuchten werden 40 Prozent der Sauenplätze für Abferkelbuchten benötigt. Beim Gruppensäugesystem reduziert sich der Bedarf von Einzelabferkelbuchten auf ein Drittel (etwa 15 Prozent der Sauenplätze).

Die Anzahl der gleichzeitig abferkelnden Sauen ist die Vorgabe für die Gruppengrößen der Ferkelaufzuchtbuchten. Ferkeln beispielsweise immer drei Sauen zusammen ab, hat die Aufzuchtbucht Platz für mindestens 30 Ferkel. Findet eine Gruppenhaltung säugender Sauen statt, wird für jede Gruppensäugebucht eine Aufzuchtbucht eingerichtet.

Für die anschließende Mastphase kann die Gruppe geteilt werden, wenn beispielsweise eine getrenntgeschlechtliche Mast gewünscht ist. Je nach Vermarktungsweg entstehen Gruppen zwischen zehn und etwa 30 Tieren. Die Tiergruppen sollten möglichst immer stabil sein und nur aus Gründen der Hygiene und der Gruppenhierarchie geteilt werden. Neu- beziehungsweise Umgruppierungen sind wegen der dann auftretenden Rangkämpfe zu vermeiden. In allen Bereichen des Betriebes sollten ausreichend Reserveplätze eingeplant werden.

Faustzahlen: Belegungsanspruch an Buchten unter Berücksichtigung der Rüstzeiten (ca 600 Gramm Tageszunahmen in der Mast)
BereichZeitanspruch
Abferkelstall Einzelhaltung> 49 Tage
Abferkelstall Gruppenhaltung= 21 Tage
Gruppensäugestall> 28 Tage
Aufzuchtstall> 42 Tage
Vormaststall (unter 50 kg Lebendgewicht)~ 49 Tage
Endmaststall (50 kg - 110 kg Lebendgewicht)~ 105 Tage

Lesetipp:

Eigenremontierung von Sauen im Biobetrieb

Die Remontierung von zukünftigen Muttersauen auf dem eigenen Betrieb ist eine Alternative zum Jungsauenzukauf. Das Merkblatt zeigt die Vor- und Nachteile der Eigenremontierung von Jungsauen auf und erläutert, wie sie zielführend umgesetzt wird.

  • Autorinnen: Barbara Früh (FiBL) und Elisabeth Sinz (LfL)
  • Herausgeber: FiBL, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
  • Erscheinungsjahr: 2021
  • Bestellung / Download: Fibl-Shop

Letzte Aktualisierung 09.08.2022

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