Außenklimastall mit Ferkelbetten

Ferkelbettenaufzuchtstall

Als Neubau für die Ferkelaufzucht ist der Außenklimastall mit Ferkelbetten eine mögliche Variante. Jede Bucht ist in den Fress- beziehungsweise Bewegungsbereich und den Liegebereich mit Ferkelbetten gegliedert. Der Kotbereich wird im Auslauf angelegt. Somit besteht eine klare Trennung der Funktionsbereiche. Zudem werden den Ferkeln verschiedene Klimabereiche angeboten.

Liegebereich

Der Liegebereich ist mit Ferkelbetten in Form von isolierten Ruhekisten ausgestattet, die mit einer Fußbodenheizung ausgestattet sein können. In der Regel sind diese senkrecht zum Versorgungsgang in zwei gegenüberliegenden Reihen angeordnet. Die Ferkelbetten sind eingestreut. Eine zusätzliche Heizung für die Winterzeit ist empfehlenswert, insbesondere bei der Einstallung. Um das Stroh in der Kiste zu halten, ist eine Streuschwelle nötig.

Die Liegekisten sind mit einer Fläche von 0,2 Quadratmeter pro Ferkel so bemessen, dass die Tiere parallel nebeneinander liegen und dabei den Rüssel durch den Lamellenvorhang nach draußen stecken können. In diesem Fall beträgt die Kistentiefe 0,8 Meter. Zur Tierkontrolle und im Sommer müssen die Kistendeckel mittels Winden und Umlenkrollen zu öffnen sein. Geteilte Deckel ersparen dabei Kraftaufwand. Bei größeren Einheiten empfiehlt sich ein maschinelles Öffnen und Schließen. Die Wände der Liegekisten müssen gut isoliert sein. Der obere Teil des Lamellenvorhangs kann zur besseren Dämmung mit Luftpolstern ausgestattet sein. Bei eher quadratisch angelegten Liegekisten verringert sich der Anteil des Lamellenvorhangs und die Wärme wird besser im Nest gehalten.

Wichtig ist, zu Beginn der Aufzucht zunächst nur eine Kistenreihe zum Liegen anzubieten. Die andere wird hochgeklappt oder der Platz durch Strohballen im Kistenbereich reduziert. Das ist notwendig, damit die Ferkel die Kisten sauber halten und zum Koten in den Auslauf gehen.

Fressbereich

Der Bewegungsbereich zwischen den Ferkelbetten wird als Fressbereich genutzt. Dort sind Trockenfutterautomaten aufgestellt. Um Durchfallerkrankungen zu vermeiden, ist ein enges Tier-Fressplatzverhältnis anzustreben und eine ausreichende Wasserversorgung zu gewährleisten. 

Eine andere Strategie ist die Verabreichung des Futters am Längstrog so flüssig wie möglich. Wegen der in den Aufzuchtrationen üblichen, hygienisch anspruchsvollen Futterkomponenten muss besonderes Augenmerk auf die Sauberkeit des Fressplatzes gelegt werden. Gegebenenfalls muss dieser nach jeder Mahlzeit gereinigt werden.

Auslauf

Der eingestreute Auslauf ist als befahrbare Betonfläche angelegt. Um den Austritt von Exkrementen in die Umwelt zu vermeiden, ist je nach örtlichen Bauvorschriften eine Betonqualität von mindestens B25 wu (wasserundurchlässig) gefordert. Unterteilt ist der Auslauf mit Gittertoren. Diese werden zur mobilen Entmistung (Schlepper, Hoftrac) vor die Auslauföffnungen geschwenkt, um die Ferkel in den Stall zu sperren.

Die Gitterstrukturen im Auslauf (im Gegensatz zu geschlossenen Buchtenwänden im Stall) ermöglichen den Ferkeln Kontakt zu Nachbargruppen. Das so provozierte Revierverhalten führt dazu, dass die Ferkel im Auslauf koten und harnen. Dies wird ebenfalls durch das Anbringen der frostsicheren Ferkeltränken (Beckentränken) im Auslauf begünstigt. Raufutter in bester Qualität sollte den Ferkeln hier in Raufen angeboten werden.

Wichtige Maße für Aufzuchtbuchten mit Ferkelbetten
BereichMaßGrund
Fläche innen0,6 qmEU-Rechtsvorschriften
Fläche außen0,4 qmEU-Rechtsvorschriften
Reine Liegefläche0,2 qmAusreichend Platz, Aufbau Mikroklima
Höhe Ferkelbett0,7 mErhaltung Mikroklima
Buchtenbreite3 mAuslauf möglichst quadratisch, Maschinenbreite
Fressplatz Breite/ Tier 18 cmTier-/ Fressplatzverhältnis 1 : 1
Montagehöhe Schwenktor Auslauf10 cmHinderung Durchschlupf, keine Klemmgefahr
Maximale Stufenhöhe15 cm Tiergröße (Kanten entgraten)

Letzte Aktualisierung 26.02.2020

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