Rentabilität der ökologischen Ferkelerzeugung

Rentabilität der ökologischen Ferkelerzeugung

In der Ferkelerzeugung sind das Einzeltier und das Herdenmanagement für die Wirtschaftlichkeit von großer Bedeutung. Für die Wirtschaftlichkeit von Zuchtsauen- beziehungsweise Ferkelerzeugerbetrieben sind folgende Parameter entscheidend:

  • Anzahl aufgezogener Ferkel pro Sau und Jahr
  • Verkaufsgewicht und Qualität der Ferkel
  • Arbeitszeitbedarf pro Sau und Jahr
  • Futterkosten pro Sau und Jahr

Wer in der ökologischen Ferkelerzeugung ausreichende Gewinne erzielen will, muss sein Wirtschaften auf die folgenden Kenndaten ausrichten:

Tabelle: Erfolgskennzahlen und Zielgrößen für eine erfolgreiche ökologische Ferkelerzeugung
Produktionstechnische KennwerteZielgrößen
Zwischenwurfzeit (Tage)< 175
Säugezeit (Tage)< 45
Anzahl lebend geborener Ferkel pro Wurf> 11
Geburtsgewicht pro Ferkel (kg)> 1,4
Anzahl abgesetzter Ferkel pro Wurf> 9
Anzahl aufgezogener Ferkel pro Sau und Jahr> 19
Ferkelgewicht beim Absetzen (kg)> 12
Verkaufsgewicht je Ferkel (kg)> 25
Remontierungsrate (%)< 33
Anzahl der Würfe pro Sau und Jahr> 2
Grundfuttereinsatz (TS) pro Sau und Jahr (dt)> 2,5
Stroheinsatz pro ferkelführende Sau und Jahr (dt)< 10
AKh-Bedarf  pro Sau und Jahr (Stunde)< 40
Nettopreis pro Ferkel, LG 25 kg (€)85 - 90
Deckungsbeitrag pro Sau (€)> 500

Gegenüber konventionellen Haltungsformen sind die Regelungen der EU-Öko-Verordnung mit einem wesentlich höheren Arbeitsaufwand pro Sau verbunden: Die Reinigung der größeren Stallfläche und die Pflicht zur Einstreu machen die Arbeit aufwändiger. Zusätzlich müssen die Tiere mit Grundfutter versorgt und Futterreste entfernt werden. Der Einzeltierbeobachtung kommt eine große Bedeutung zu, da die leeren und tragenden Tiere laut EG-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau ausschließlich in Gruppen zu halten sind.

Die Aufzucht der Absatzferkel verlangt sehr viel Aufmerksamkeit. In den ersten zehn Tagen nach dem Absetzen sollte den Ferkeln mehrmals täglich Futter in kleinen Mengen angeboten werden. Die vorbeugende Krankheitsbekämpfung erfordert regelmäßige und umfangreiche Reinigungs- und Hygienemaßnahmen und kann durch Impfungen gegen verschiedene problematische Erreger stabilisiert werden.

Die Vollkosten einschließlich Verzinsung werden heute bei durchschnittlichen Leistungen gedeckt. Neueinsteigern in die ökologische Sauenhaltung wird empfohlen, eine fundierte, vorbereitende und begleitende Beratung während der Umstellung in Anspruch zu nehmen. Die meisten Öko-Verbände, Beratungsringe und zum Teil die Offizialberatung bieten solche Spezialberatungen an.

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Letzte Aktualisierung 16.03.2022

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