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Vielfältige Wirtschaftsstrukturen für eine krisenfeste Ernährung der Zukunft

Die Sicherung einer zukunftsfähigen Ernährung braucht robuste und heterogene Strukturen in der Lebensmittelwirtschaft. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die Assoziation ökologischer Lebensmittelherstellerinnen und -hersteller (AöL) betont die Bedeutung von KMU als Garant für resiliente Lebensmittelsysteme und fordert deren Basis wirtschaftlich sowie politisch zu stärken.

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Foto: AöL

"Heterogene Strukturen in der Lebensmittelwirtschaft schaffen Stabilität in unsicheren Zeiten und tragen entscheidend zur Versorgungssicherheit bei. Gerade die KMU agieren dabei als Mittler zwischen regionaler Urproduktion und Verbrauchern – ein unverzichtbarer Part in einer Branche mit zunehmend konzentrierten Strukturen", so Dr. Alexander Beck, Vorstand der AöL.

Neben Störungen wie Klimawandel, Wirtschaftskrisen, Pandemien oder geopolitischen Konflikten, die die Stabilität der globalen Versorgungssysteme gefährden, kommen steigende regulatorische Anforderungen hinzu, die insbesondere kleinere Unternehmen überproportional belasten – unter anderem die Lieferkettengesetzgebung, EU-Entwaldungsverordnung, Nachhaltigkeitsberichterstattung und Richtlinien zum unlauteren Wettbewerb und für Nachhaltigkeitsaussagen (Green Claims).

"Während Großkonzerne über Kapazitäten und Rechtsabteilungen verfügen, um komplexe Vorgaben zu bewältigen, stoßen KMU oft an ihre Grenzen. Die zunehmende Bürokratisierung gefährdet deren Wettbewerbsfähigkeit und lenkt wertvolle Ressourcen von der eigentlichen Aufgabe ab – der Herstellung qualitativ hochwertiger Lebensmittel", so Andreas Swoboda, Geschäftsführer der Bio Breadness und AöL-Vorstand.

Die AöL zeigt folgende Lösungsstrategien für eine mittelstandstaugliche Lebensmittelbranche auf:

  1. Partizipativer Ansatz: Die Zusammenarbeit entlang der Lieferketten muss wirklichkeitsnah gestaltet werden, um KMU gezielt einzubinden und Verantwortung fair zu verteilen.
  2. Bürokratische Anpassungen für KMU: Die systematische Delegation der Haftung entlang der Kette von den starken, hinunter zu den schwächeren Unternehmen belastet die KMU enorm. Deshalb muss bei den Vorgaben, die von den Wirtschaftspartnern verlangt werden, zwischen mittelständischen und großen Konzernen unterschieden werden.
  3. Stärkung der Mittelstandstauglichkeit: Neue gesetzliche Regelungen sollten einer strengen Prüfung auf ihre Umsetzbarkeit in KMU unterzogen werden.
  4. Langfristige Partnerschaften: Mittel- und langfristige Verträge entlang der Lieferkette können Planungssicherheit schaffen und zu innovativen Entwicklungen führen.

Zur Rolle von KMU im Wirtschaftssystem hat die AöL ein umfassendes Positionspapier erarbeitet.

Quelle: Pressemitteilung Assoziation ökologischer Lebensmittelherstellerinnen und -hersteller e.V.

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