Haben Süßspeisen einen Platz auf dem Speiseplan einer Kita, auch wenn dort ein Bio-Konzept verfolgt wird? Ja, sagt die DGE-Expertin Sonja Fahmy. Aber mit Fingerspitzengefühl. Auf was kommt es an und wo findet man geeignete Rezepte? Tipps für die Praxis.
Die meisten Kinder essen gerne auch einmal etwas Süßes. Doch in Kita und Kindergarten stehen die Verantwortlichen oft in einem Dilemma: In aller Regel bekommen Kinder zuhause schon Süßigkeiten wie Schokoriegel, Kekse oder süße Brotaufstriche. Aber zu viel Süßes soll es auch nicht sein. In den Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung ist deshalb bei diesem Thema Fingerspitzengefühl gefragt. "Ich bin keine Verfechterin eines absoluten Verbots von Süßigkeiten und Süßspeisen", sagt die Ökotrophologin Sonja Fahmy. Sie ist bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Lebenswelt Kita zuständig. "Doch Süßspeisen oder süße Nachtische sollten in den Einrichtungen etwas Besonderes bleiben." Sie rät dazu, dass jede Einrichtung bei diesem Thema klare Regeln definiert.
Die DGE-Qualitätsstandards sehen vor, dass im Wochenspeiseplan zweimal Milch oder Milchprodukte eingesetzt werden. Das kann natürlich auch einmal eine Süßspeise sein. Grundsätzlich empfiehlt sie dabei eher Joghurt mit frischem Obst oder eine Quarkspeise statt eines Fertig-Puddings. "Denn immer wenn Sie die Süßspeise selbst zubereiten, haben Sie Einfluss auf die Zuckermenge".
Tipps aus der Praxis
Silvia Popp, die eine Würzburger Kita auf eine vollwertige, biologische und vegetarische Küche umgestellt hat, plaudert dazu aus ihrem Nähkästchen. "Der absolute Renner ist bei uns der Quittenquark". Im Herbst haben die Mitarbeitenden der Kita zusammen mit den Kindern Quitten im eigenen Garten geerntet. Die Eltern haben sie dann zum Entsaften gebracht. Zusammen mit den Kindern hat Silvia Popp daraus Gelee gekocht. "In dieses Gelee wird unser Quark gerührt bis der Nachtisch lecker schmeckt!“