"Das A und O für einen gelungenen Kräuteranbau ist ein fruchtbarer Boden. Wir bringen mit Gründüngungspflanzen Nährstoffe und Humus in den Boden", erklärt Walle. Außerdem lockern Klee und Co. mit ihren langen Wurzeln den Boden.
Zusätzliche Nährstoffe liefert ein Komposttee. Der Auszug aus Kompost, Gesteinsmehl und Waldboden stärkt zudem die Pflanzen und vertreibt Schädlinge. Als Wildpflanzen seien Kräuter prinzipiell wenig anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Aber Blattläuse können schon mal zuschlagen. Manchmal hilft da nur noch eine Radikalkur. "Als die Zikaden den Oregano befallen haben, haben wir ihn komplett abgeschnitten, aber er wächst wieder nach", berichtet Expertin Walle, die auch weltweit Heilpflanzenanbaubetriebe berät.
Nicht nachmittags ernten
Die Qualität der Kräuter hängt vom Gehalt der Wirkstoffe, also der gewünschten Inhaltsstoffe ab. Dafür ist es wichtig, die Kräuter zum optimalen Zeitpunkt zu ernten. Der ist je nach Pflanze unterschiedlich. "Frauenmantel ernten wir, wenn sich die ersten Blüten öffnen, Lavendel, wenn die ersten Blüten verblüht sind", so Walle. Geerntet wird in der Regel spätestens bis Mittag. Dann sind die Wirkstoffgehalte am höchsten. Während die Mitarbeitenden von Herba Floralis alles per Hand ernten können, brauchen größere Betriebe spezielle Erntemaschinen. Das und das fehlende Fachwissen hindern andere Bio-Betriebe noch daran, es mit Heil- und Aromakräutern zu versuchen.