Herstellung

Hintergrundinfos zu Bio-Getränken

Herstellung von Bio-Getränken

Obstsäfte und Gemüsesäfte

Fruchtsäfte bestehen immer aus 100 Prozent Saft ohne Wasserzusatz. In der Regel werden weder bei konventionellen noch bei Bio-Säften Zucker oder Süßungsmittel zugesetzt. Falls doch, muss es im Zutatenverzeichnis angegeben werden. Die Richtlinien der Öko-Verbände verbieten die Herstellung von Saft aus Konzentrat. Zur Herstellung von Bio-Saft werden frische oder tiefgekühlte Früchte direkt gepresst. Beim Pressen von Äpfeln färbt sich der Saft braun, wenn er mit dem Luftsauerstoff in Berührung kommt. Als Antioxidationsmittel kann dem Saft Ascorbinsäure (Vitamin C) zugegeben werden. Die meisten Bio-Herstellerinnen und Bio-Hersteller verzichten jedoch darauf. Zur Haltbarmachung wird der Saft anschließend pasteurisiert (kurzzeiterhitzt) und dann rückgekühlt.

Im konventionellen Bereich weit verbreitet ist die Herstellung von klarem Saft, hauptsächlich bei Apfelsaft und Birnensaft. Verfahren zur Klärung sind für Bio-Säfte zwar prinzipiell erlaubt, werden aber in der Regel nicht eingesetzt. Gemüsesäfte gibt es unvergoren oder milchsauer fermentiert. Der bekannteste milchsauer vergorene Saft ist Sauerkrautsaft.

Brauen von Öko-Bier

Zur Herstellung von Bier wird dass gekeimte und gedarrte Getreide (= Malz) geschrotet und mit Wasser zur Maische vermischt. Eine Schwefelung des Malzes ist nach den Richtlinien der deutschen Öko-Verbände nicht zulässig. Die Maische wird dann zur so genannten Würze eingekocht und mit Hopfen angesetzt. Nach den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau darf kein Extrakt verwendet werden. Dann wird Bierhefe zugesetzt, die nicht gentechnisch erzeugt sein darf, und je nach Biertyp schließt sich eine unterschiedlich lange Gärung an.

Bio-Brauer setzen auf das traditionelle kalte Gärverfahren mit Hauptgärung und Nachgärung, wobei sich das Bier auf natürliche Weise klärt. Schnellgärverfahren werden nicht eingesetzt. Um die Haltbarkeit zu verlängern, ist es heute üblich, Bier zu pasteurisieren. Öko-Brauer verzichten in der Regel auf die Pasteurisation, ebenso wie auf das Messen der Füllhöhe mit radioaktiven Strahlen, wenn das Bier in Flaschen abgefüllt ist.

Ausbau von Wein

Während der ökologische Weinbau im Vergleich zum konventionellen einige Unterschiede aufweist, differiert die Kellertechnik insoweit, dass nicht alle gesetzlich zugelassenen Verfahren sowie Zusatzstoffe und Hilfsstoffe eingesetzt werden. Wichtigster Punkt ist der Einsatz von Schwefel, der traditionell seit Jahrhunderten bei der Weinherstellung benutzt wird. Er schützt den Wein vor Braunwerden und Fehlgeschmack, verhindert die Vergärung des Restzuckers zu Wein und hemmt das Wachstum von unverwünschten Hefen und Schimmelpilzen.

In den vergangenen Jahren wurde versucht, Bio-Weine ohne schwefelige Säuren herzustellen. Diese Verfahren sind allerdings aufwendig und erfordern anstelle von Schwefel andere Stoffe. Daher darf Schwefel eingesetzt werden, wobei aber auf einen möglichst geringen Gesamtgehalt zu achten ist. Die Einsparmöglichkeiten liegen in der raschen und schonenden Verarbeitung, dem Verzicht von Maischeschwefelung und Mostschwefelung, dem gezielten Einsatz von Reinzuchthefen mit geringer Bildung von Gärungsnebenprodukten sowie dem biologischen Säureabbau, bei dem gleichzeitig schwefelbindende Nebenprodukte abgebaut werden.

Handling und Präsentation von Getränken

Ideale Verkaufsförderung für Bio-Säfte: Verkostungen

Bio-Säfte sind deutlich teurer als konventionelle Säfte. Wenn sie gemeinsam im Regal präsentiert werden, muss der Preisunterschied den Verbraucherinnen und Verbrauchern erklärt und die Qualität von Bio-Säften kommuniziert werden. Dafür eignen sich Sonderplatzierungen, für die die Hersteller teilweise besondere Displays anbieten. Der Verkauf der Bio-Säfte kann zusätzlich durch Verkaufsförderungs-Aktionen gesteigert werden, insbesondere Verkostungen eignen sich hervorragend. Auch Informationen, dass Saft beileibe nicht nur ein Durstlöscher ist, sondern sich auch für Fastenkuren bestens eignet, können den Abverkauf steigern.

Fruchtsäfte in der Flasche sind mindestens 18 Monate haltbar. Danach kann sich der Vitamin-C-Gehalt erheblich verringern.

Bier: Unkompliziertes Sortiment

Bier verliert bei längerer Lagerzeit an Geschmack und es können Farbveränderungen auftreten, daher sollte für einen raschen Warenumschlag gesorgt werden. Bierflaschen sollten stehend und möglichst kühl gelagert und präsentiert werden.

Wein vom Bio-Weingut: Attraktiv präsentieren und kompetent beraten

Beim Wein-Sortiment stellt sich grundsätzlich die Frage, wie engagiert ist das Verkaufspersonal? Eine Weinliebhaberin oder ein Weinliebhaber wird mit viel Freude ein umfangreiches und attraktives Sortiment aus deutschen und internationalen Weinen zusammenstellen und es mit der geforderten Beratungskompetenz verkaufen. Fehlt die Begeisterung, beschränkt man sich besser auf ein kleineres Standardsortiment mit Weinen aus den wichtigsten Weinländern Frankreich und Italien sowie aus Deutschland.

Bio-Wein kann sehr gut in das Angebot konventioneller Weine integriert werden. Im mittelpreisigen und hochpreisigen Bereich gibt es kaum mehr Preisunterschiede und die ökologische Erzeugung ist bei Wein oftmals nur ein Kaufkriterium unter vielen. Im Preiseinstiegssortiment, wo Bio-Wein spürbar teurer ist und eher Kunden zugreifen, die sich nicht zu den Weinkennerinnen oder Weinkennern zählen, kann eine Bio-Sonderplatzierung oder Blockplatzierung mit entsprechenden Informationen den Verkauf unterstützen.

Bei der Präsentation von Wein sollte die Atmosphäre unterstreichen, dass es sich um ein Genussprodukt handelt. Eine ansprechende Dekoration und eine Probierecke erhöhen die Attraktivität der Abteilung. Wein soll in der Regel liegend aufbewahrt werden, damit der Korken feucht bleibt. Oftmals wird er im Handel jedoch stehend platziert, was der Qualität keinen Abbruch tut, wenn die Umschlagsgeschwindigkeit stimmt.


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Letzte Aktualisierung 27.04.2021

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