Bio-Hafer wurde 2019 auf etwa 28.000 Hektar Fläche angebaut und war damit das viertwichtigste Getreide im Ökolandbau. Hafer aus ökologischem Anbau wird vor allem für die Flockenherstellung genutzt, als Komponente bei der Brotherstellung und als Futtergetreide. Der Haferanbau für Konsumzwecke ist lohnend, wenn geeignete Vermarktungswege vertraglich abgesichert sind. Die Anforderungen des Verarbeiters an Sorte und Qualität sollten jedoch vorab geklärt sein.
Standort
Hafer ist vor allem in feuchteren und kühleren Gebieten Mittel- und Nordeuropas verbreitet.
Fruchtfolge
Hafer hat einen hohen Vorfruchtwert. Er gilt als Gesundungsfrucht, denn für viele Erreger von Getreidekrankheiten (Halmbruch, Schwarzbeinigkeit) ist Hafer keine Wirtspflanze.
Hafer hat ein sehr leistungsfähiges Wurzelsystem und kommt bei guter Wasserversorgung mit allen Bodenarten zurecht. Der vergleichsweise hohe Wasserbedarf ist in trockeneren Gebieten auch in der Fruchtfolge zu berücksichtigen.
Saat
Die Aussaat erfolgt zeitig im Frühjahr, sobald Boden befahrbar ist. Hafer reagiert empfindlich auf zu späte Saat, da er eine lange Entwicklungszeit hat und die Bodenfeuchte des Frühjahrs benötigt. Außerdem sind frühe Saaten relativ gut vor dem Befall durch die Fritfliege geschützt. Die Saatstärke beträgt je nach Bodengüte 100 bis 150 Kilogramm Samen pro Hektar, wobei leichtere Böden eine geringere Saatstärke erfordern. Hafer verträgt eine tiefere Saatablage von 2,5 bis 6 Zentimetern, je nach Bodentyp. Das Anwalzen der Saat hat sich bewährt.