Seit 35 Jahren beschäftigt sich Georg Thalhammer mit dem Anbau von Bio-Kürbissen und gilt als Pionier auf diesem Gebiet. Er arbeitet sowohl mit Erzeugerinnen und Erzeugern in Deutschland als auch im Ausland zusammen und bedient Kundinnen und Kunden im Groß-, Fach- und Einzelhandel mit Bio-Kürbissen. Zudem betreibt er eine eigene Manufaktur und bietet unter der Marke Georg ausgewählte Spezialitäten an.
Oekolandbau.de: Sie bauen bereits seit 1987 Bio-Kürbisse an und kennen den Markt mit seinen Höhen und Tiefen. Wie hat sich der Markt für Bio-Kürbisse in dieser Zeit gewandelt?
Georg Thalhammer: Der Bio-Kürbis war lange eine Domäne der Bio-Bauern. In den Niederlanden gibt es immer noch so gut wie keinen konventionellen Kürbisanbau. In Deutschland hatten wir aber viele Jahre das Thema, dass der Bio-Kürbis erst gehandelt wurde, wenn die konventionellen Produzentinnen und Produzenten kein Angebot mehr hatten. Auffällig war dann, dass sich die großen Discounter in den letzten beiden Jahren entschieden haben nur noch Bio-Hokkaido, den wichtigsten Speisekürbis, zu handeln. Der restliche Lebensmitteleinzelhandel hat sich dem noch nicht angeschlossen. Das Beispiel darf aber gerne Schule machen, auch mit anderen Gemüse- und Obstartikeln.
Oekolandbau.de: Welche Herausforderungen im Anbau und der Lagerung gilt es zu meistern?
Georg Thalhammer: Dieses Jahr sind wir mit hohen Temperaturen und Trockenheit konfrontiert gewesen, das hat sich auch im Ertrag und in der Gesundheit der Früchte widergespiegelt. Besonders betroffen waren Nordbayern und andere nördliche Bundesländer. Da, wo bewässert werden kann, ist der Schaden überschaubar. Lager ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Optimale Läger sind aber auch kostenintensiv, sowohl von der Investition her als auch bei den Energiekosten. Wie kann das Problem der steigenden Kosten gesamtgesellschaftlich gelöst werden? Dazu braucht es echte Veränderungen vom Grund her.
Oekolandbau.de: Welchen Sorten im Anbau werden neben Hokkaido weiteres Potenzial zugeschrieben? Geht die Entwicklung eher zu klein- oder großfrüchtigen Kürbissen?
Georg Thalhammer: Neben dem Hokkaido wird der Butternut immer beliebter. Obwohl es auch viele andere wohlschmeckende Speisekürbisse gibt, können sich diese zumindest in den Supermärkten noch nicht durchsetzen. Auf Kürbishöfen wird besonders im Herbst eine große Fülle angeboten. Der Handel will eher größere Früchte, da dieses Jahr die Früchte eher klein sind, hoffen wir auch diese gut vermarkten zu können. Zudem ist Regionalität beim Bio-Kürbis wichtig, zumindest so lange er verfügbar ist.