Nach der Eröffnung und den Grußworten ging es weiter im Programm, und das war vielfältig: Es bot dem Fachpublikum unter anderem aktuelle Erkenntnisse zur Bio-Versorgung in Sachsen, einen Ausblick auf zukünftige Einsatzmöglichkeiten von Öko- und Regionalprodukten in der öffentlichen AHV und Beispiele gelungener Praxis.
So präsentierte Joachim Lenz von EkoConnect – Internationales Zentrum für den Ökologischen Landbau Mittel- und Osteuropas e.V. die Anfang 2020 durchgeführte "Marktstudie zum Einsatz von Öko- und Regionalprodukten in Einrichtungen der Außer-Haus-Verpflegung in Sachsen". Ein Ergebnis: Der Großteil der befragten Lieferunternehmen, Küchen und Cateringunternehmen gab an, Bio-Produkte bisher eher sporadisch einzusetzen. Der höhere Preis für Bio-Produkte und der Aufwand für das Bio-Zertifizierungsverfahren seien einige der häufig benannten Hindernisse für eine Erhöhung des Bio-Anteils – zumal die Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher in Sachsen noch unter dem bundesdeutschen Durchschnitt sei. Um dem entgegenzuwirken, hat Lenz konkrete Empfehlungen formuliert, wie unter anderem ein Konzept zur Beratung von Küchen, Mitarbeitendenschulungen und Aufklärungsarbeit für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie für Mitarbeitende in Küchen, Verwaltung und im Bildungsbereich. Die Maßnahmen sollten Teil einer landesweiten Ernährungsstrategie sein, heißt es in der Studie.
Kantine der Zukunft Berlin: Nachhaltigkeit und Currywurst
Ein beispielhaftes Konzept zur Förderung des Einsatzes regionaler Bio-Produkte in der AHV sei laut der EkoConnect-Marktanalyse die "Kantine Zukunft Berlin". Philipp Stierand, Leiter der Kantine Zukunft, stellte das Projekt in Leipzig vor und zeigte auf, wie mehr Bio in öffentlichen Küchen gelingen kann. Ein Schlüssel sei hier eine intensive Beratungsleistung mit praxisnahen Seminaren, Workshops und Vernetzungsveranstaltungen. Das Angebot ist nach den konkreten Bedarfen der Berliner Gemeinschaftsgastronomie ausgerichtet und hat zum Ziel, diese nachhaltig und kostenneutral zu optimieren. Gesellschaftlicher Wandel, nachhaltige Entwicklung und Currywurst, so das Motto.