Bio-Strategie 2030 und weitere Initiativen für mehr Bio-AHV

Bio-Strategie 2030 und weitere Initiativen für mehr Bio in der AHV

Ein zentrales Ziel der neuen Bio-Strategie 2030 des Bundes ist die Stärkung der Bio-Außer-Haus-Verpflegung. Auch auf Landes- und kommunaler Ebene setzen sich inzwischen viele Initiativen für mehr Bio vor allem in der Gemeinschaftsgastronomie ein.

Mit der Bio-Strategie 2030 zeigt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Wege auf, um 30 Prozent Öko-Flächen bis 2030 zu erreichen. Ein zentraler Inhalt der Bio-Strategie ist die Stärkung der Bio-Außer-Haus-Verpflegung. Vor allem in der Gemeinschaftsverpflegung will die Strategie Bio-Essen für Alle ermöglichen – von der Kita über Kliniken bis zum Seniorenheim. Gleichzeitig sollen damit faire Absatzmöglichkeiten für heimische Bio-Höfe gesichert werden.

Die Bio-Strategie 2030 nimmt wesentliche Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) auf. Sie zielt mit 30 konkreten Maßnahmen auf die nachhaltige Stärkung der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft ab – entlang der der gesamte Wertschöpfungskette von den Betriebsmittelmärkten über die Erzeugung, die Verarbeitung, den Handel bis hin zur Ernährung. Die Außer-Haus-Verpflegung spielt für die angestrebten Transformationsprozesse eine wichtige Rolle.

Auch auf Landes- und kommunaler Ebene gibt es inzwischen viele Initiativen für mehr Bio in der Außer-Haus-Verpflegung. Die folgende Übersicht stellt nur exemplarisch einen Teil der Initiativen dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Maßnahmen auf Bundesebende

Auf Bundesebene sollen vor allem zwei Maßnahmen Nachfragepotenziale für mehr Bio in die AHV generieren: die Initiative BioBitte und Bio kann jeder.

Die Initiative BioBitte. soll dazu beitragen, den Anteil von Bio-Produkten in öffentlichen Einrichtungen auf 20 Prozent (oder mehr) zu steigern. Die Informationsmaterialien, Veranstaltungen sowie die Presse- und Medienarbeit richten sich dabei vor allem an politische Verantwortliche, Leitungen von Behörden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fach- und Vergabestellen sowie Küchenleitungen.

Bio kann jeder spricht seit 2004 erfolgreich Verantwortliche im Bereich der Schul- und Kita-Verpfflegung an, um den Einsatz an Bio-Produkten in diesen Einrichtungen zu steigern.

Eine Evaluierung dieser Maßnahme belegt: Die Bio kann jeder-Workshops kommen bei den Zielgruppen sehr gut an und tragen dazu bei, den Einsatz von Bio-Produkten in diesen Einrichtungen zu steigern. Und noch ein interessantes Detail aus der bundesweiten Befragung: Inzwischen nehmen immer mehr Personen aus Schulen und Kitas an den Workshops teil, die bereits Bio verwenden. Sie wollen den Bio-Anteil in ihren Einrichtungen noch weiter erhöhen. Das zeigt aber auch: Eine Info-Veranstaltung allein hat immer nur eine begrenzte Wirkung. Um das Thema Bio in der Gemeinschaftsverpflegung dauerhaft zu etablieren und weiter voranzubringen, braucht es einen langen Atem und ein ganzes Bündel von Maßnahmen.

Förderprogramme

Das Informations-Angebot solcher Workshops und Informationsveranstaltungen kann eine Einzel-Beratung im konkreten Fall nicht ersetzen.

Über eine Richtlinie im Rahmen des BÖL können Unternehmen der Außer-Haus-Verpflegung (RiBe) Fördermittel zu Beratung beantragen. Damit soll in den Einrichtungen der Bio-Anteils auf mindestens 30 Prozent des monetären Wareneinsatzes gesteigert werden.

Fördermittel zur AHV-Beratung

Die "Richtlinie zur Förderung von Bio-Wertschöpfungsketten" (RiWert) unterstützt den Aufbau und die Weiterentwicklung von Kooperationen entlang von Wertschöpfungsketten für biologisch erzeugte Produkte.

Unternehmen, Verbände und Vereine können dazu Anträge stellen. Das gilt natürlich auch für Einrichtungen oder Unternehmen aus dem Bereich der Außer-Haus-Verpflegung. Denn viele Erfahrungen und Stimmen aus der Praxis zeigen: Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung fragen sehr häufig danach, wo sie biologischen Lebensmitteln aus der Region beziehen können. Um hier aus einer Patt-Situation herauszukommen – Angebot wartet auf Nachfrage, Nachfrage wartet auf Angebot – müssen sich Wertschöpfungsketten weiterentwickeln. Produzentinnen und Produzenten müssen wissen, welche Produkte gefragt sind – auch aus dem Bereich der AHV. Umgekehrt brauchen die Küchen der Gemeinschaftsverpflegung verlässliche Lieferpartnerinnen und Lieferpartner.

Vernetzung wird immer wichtiger

Die neue Bio-Strategie 2030 mit ihrem Paket an Maßnahmen, immer mehr Initiativen in den Bundesländern, das wachsende Netzwerk der deutschen Bio-Städte und die aufkeimenden Ernährungsräte können an vielen Orten und auf ganz unterschiedliche Weise Impulse für eine nachhaltige Außer-Haus-Verpflegung geben. Noch nie gab es so viele Initiativen, so viele Akteurinnen und Akteure, die sich für eine nachhaltige Verpflegung außer Haus engagieren. Mit dieser Vielfalt wächst jedoch auch der Bedarf, sich zu vernetzen, zu kooperieren und Maßnahmen aufeinander abzustimmen. Mehr Vernetzung, Bündelung und Kooperationen auf verschiedenen Ebenen sind deshalb gefragt, um bei begrenzten Ressourcen eine maximale Wirkung zu erzielen.


Letzte Aktualisierung 16.11.2023

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