Dünen-Pelzbiene

Wildbiene des Monats Oktober 2023: Dünen-Pelzbiene

Hier haben wir eine Rarität im Bienenpelz! Sie liebt den Sand, ist bunt und gefährdet: Die Dünen-Pelzbiene ist unsere Wildbiene des Monats Oktober. Weltweit gibt es 350 Pelzbienenarten, aber nur eine Handvoll kommt in Deutschland vor. Die kleine, nur acht bis neun Millimeter große Wildbiene erzeugt einen besonders hohen Flugton. Also Augen und Ohren offen halten und die Dünen-Pelzbiene entdecken!

Mit den jadegrünen Augen und einem besonders hohen Flugton fällt sie sofort auf. Männchen und Weibchen zeigen einen gelben Kopfschild, wie wir es auch von anderen Pelzbienen kennen. Anders als die Männchen haben die Weibchen zwei markante schwarze Flecken im Gesicht. Die kleineren Männchen erkennen wir an ihren hellen Hinterleibsbinden.

Die Dünen-Pelzbiene ist weitverbreitet. Wir finden sie in Europa, Nordafrika und Teilen Asiens – von Portugal über Marokko bis nach Kirgisistan. Auch in Deutschland ist sie weitverbreitet. Stets braucht sie trockenwarme Sandgebiete. Nur hier findet sie brauchbare Böden für die neue Generation. Wie ihr deutscher Name schon verrät, sucht sie gern Binnendünen für den Nestbau auf. Sie lebt aber auch in Sandgruben, Trockenrasen, an Waldrändern und in Heidegebieten. Leider gibt es die für sie geeigneten Lebensräume immer seltener. Daher überrascht es nicht, dass sie trotz ihres großen Verbreitungsgebiets als selten gilt. In Deutschland ist sie gefährdet, in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein bereits ausgestorben.

Brutverhalten der Dünen-Pelzbiene

Wo sie passende Böden findet, richtet sie Brutzellen für ihre Nachkommen ein. Dazu gräbt sie kurze Gänge mit bis zu fünf Zentimetern Tiefe in den Boden. Unter günstigen Bedingungen nistet die Dünen-Pelzbiene auch in großen Ansammlungen. In jede Brutzelle legt sie einen Pollenvorrat und versieht die Zelle mit einem Ei, ehe sie diese verschließt. Den Winter überdauert die neue Generation als Larve in ihren Brutkammern. Die Männchen schlüpfen vor den Weibchen.

Während der Flugzeit patrouillieren die männlichen Pelzbienen oft entlang bestimmter Bahnen. Jedes Männchen hat eine eigene Flugbahn, die es mit Duftstoffen markiert, um Weibchen anzulocken. Manchmal übernachten die Männchen in Gemeinschaften, festgebissen an Pflanzenstängeln. Die Flugzeit der Dünen-Pelzbiene erstreckt sich von Juni bis August.

Nahrung der Dünen-Pelzbiene

Die kleine Wildbiene ernährt sich von Pollen, den sie an insgesamt acht Pflanzenfamilien sammelt. Keine der bekannten Pelzbienenarten ist genügsamer bei der Wahl ihrer Futterpflanzen als die Dünen-Pelzbiene. Da sie eine lange Zunge hat, bevorzugt sie Blüten mit tiefen Kelchen. Skabiosen-Flockenblume, Gewöhnlicher Natternkopf, Berg-Sandglöckchen oder auch Heidekraut fliegt sie gern an. Sogar die Küchenzwiebel besucht sie, wenn die Zwiebel zur Blüte kommt.

Das Leben unserer Wildbiene des Monats ist nicht einfach: Neben dem schwindenden Lebensraum machen ihr auch die Große Sandgängerbiene und die Rötliche Kegelbiene zu schaffen. Beide Parasiten legen ihre Eier ausschließlich in die Nester der Dünen-Pelzbiene. Wollen Sie die Dünen-Pelzbiene in Ihren Garten locken? Dann legen Sie ein Sandarium an. Das ist eine offene Sandfläche, die der Dünen-Pelzbiene und vielen weiteren Wildbienen einen attraktiven Nistplatz bietet.

Tipps, wie Sie bienenfreundliche Strukturen gestalten, finden Sie unter www.wir-tun-was-fuer-bienen.de und www.deutschland-summt.de.

Schnelle Fakten

Die Texte und Bilder der Reihe "Wildbiene des Monats" werden von der Stiftung Mensch und Umwelt zur Verfügung gestellt.



Letzte Aktualisierung 01.09.2023

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