Grünglanz-Schmalbiene

Wildbiene des Monats März 2024: Grünglanz-Schmalbiene

Nach den dunklen Wintermonaten hoffen wir nun auf die ersten Frühlingsboten. Besonders jetzt können wir uns wieder mehr den kleinen Naturwundern hingeben, zum Beispiel unserer Wildbiene des Monats März. Sie ist nur sechs Millimeter groß, ähnlich einem Stecknadelkopf. Daher fällt die grünlich schimmernde Biene vielleicht nicht sofort ins Auge. Dabei leistet sie Erstaunliches.

Und sie hat eine der längsten Flugzeiten unter unseren heimischen Wildbienenarten. Neben ihr gibt es noch 70 weitere Schmalbienen-Arten in Deutsch- land. Darunter auch weitere grünschimmernde und metallisch glänzende Arten wie etwa die Dunkelgrüne Schmalbiene (Lasioglossum morio).

Hierzulande gilt die Grünglanz-Schmalbiene als ungefährdet und häufig. Doch trotz ihrer Anpassungsfähig- keit wird sie in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein auf der Vorwarnliste geführt. In Niedersachsen ist sie bereits als gefährdet eingestuft.

Die kleine Grünglanz-Schmalbiene sammelt Vielfliegermeilen: Die Weibchen fliegen bereits im März aus und sind bis in den Herbst unterwegs. Die Männchen sind ab Ende Juni aktiv. Zum Nisten bevorzugen die Weib- chen Steilwände, Weinberge, Trockenhänge, aber auch Sand- und Lehmgruben. Ihre Brutgänge fertigen sie gern in Trockenmauern und Felsspalten an. Wir finden die umtriebige Biene aber auch in unseren Dörfern und Städten. Hier nutzt sie sogar den Kalkmörtel von Ziegelmauern und unsere Blumenkästen, um ihre Kinderstuben einzurichten.

Wer so lange durchs Jahr fliegt, darf beim Blütenangebot nicht wählerisch sein, und braucht ein ganzjähriges Blütenangebot. Die Weibchen sammeln ihren Pollen an einem Dutzend verschiedener Pflanzenfamilien. Gerne besuchen sie Acker-Rittersporn, Berg-Steinkraut, Färber-Waid, Küchenlauch, Gemeine Wegwarte, Schwert-Alant, Wiesen-Kerbel und andere Blütenpflanzen. Außerdem wurde die vielseitige Art sogar sammelnd am Wolligen Honiggras gesichtet. Das ist eine Besonderheit, denn nur wenige Wildbienen fliegen auf Süßgräser. Bei der Ernte nutzt die findige Biene gelegentlich auch gern ihre Mundwerkzeuge, um den Pollen direkt von den Staubbeuteln ihrer Nahrungspflanzen abzustreifen.

Parasitierende Kuckucksbienen sind für diese Art bisher nicht bekannt. Allerdings finden sich oft Blutbienen oder seltener auch Wespenbienen bei Schmalbienen ein. Auch Fächerflügler oder Milben rücken den Schmalbienen zu Leibe. Weitaus bedrohlicher ist jedoch der Verlust von geeigneten Lebensräumen. Versiegelung und Düngung rauben ihr und anderen Wildbienen den wertvollen Baugrund.

Doch wir können im eigenen Garten aktiv werden, um Wildbienen und Co. zu unterstützen. Mit offenen Fugen, kleinen Lesesteinhaufen und bereits zweizeiligen Trockenmauern können wir der kleinen Schmalbienenart und vielen anderen oberirdisch nistenden Wildbienen zu einem Nistplatz verhelfen.

Tipps, wie Sie bienenfreundliche Strukturen gestalten, finden Sie unter www.wir-tun-was-fuer-bienen.de und www.deutschland-summt.de.

Schnelle Fakten

Die Texte und Bilder der Reihe "Wildbiene des Monats" werden von der Stiftung Mensch und Umwelt zur Verfügung gestellt.



Letzte Aktualisierung 01.03.2024

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