Einer, der sich mit dem Thema Keyline Design bestens auskennt ist Dr. Philipp Gerhardt. Der Forstwissenschaftler und Gründer von baumfeldwirtschaft.de ist einer der wenigen Keyline Design-Berater Deutschlands. Oekolandbau.de hat mit Philipp Gerhardt gesprochen.
Oekolandbau.de: Für welche Betriebsformen können Sie Keyline empfehlen?
Dr. Philipp Gerhardt: Prinzipiell für alle. Wir hatten in den vergangenen Jahren von Ackerbau, über Gartenbau bis hin zu Grünland alles dabei – auch Gemischtbetriebe. Ja sogar Weinbaubetriebe haben wir schon beraten.
Oekolandbau.de: Eignet sich Keyline Design vor allem für Betriebe mit viel Hangflächen oder macht es auch im Flachland Sinn?
Gerhardt: Der Großteil der Höfe, die wir beraten, liegt im Hügelland und wirtschaftet dort eher auf kleineren Schlägen, so zwischen 5 und 20 Hektar. Es gibt aber auch größere Projekte mit rund 40 Hektar. Doch Keyline Design ist keineswegs nur für hangiges Gelände geeignet. Starker Oberflächenabfluss kann auch im Flachland, ja selbst auf Grünland, zum Problem werden und Bodenerosion verursachen. Dies ist zum einen eine Frage der Stärke der Regengüsse und zum anderen der Beschaffenheit des Untergrunds. Überall, wo Wasser durch Oberflächenabfluss verloren geht, kann ein durchdachtes Keyline-Konzept Abhilfe schaffen.
Oekolandbau.de: Können die Flächen nach einer Keyline Design-Neugestaltung weiterhin mit den bestehenden Maschinen bearbeitet werden?
Gerhardt: Wir gehen bei der Planung immer von der bestehenden Mechanisierung der Betriebe aus. Das heißt, die Flächen und Maßnahmen sind so angelegt, dass die Betriebe ihre Flächen auch weiterhin mit den bestehenden Maschinen bearbeiten können.
Oekolandbau.de: Wie aufwendig ist die Planung beim Keyline Design? Auf welche externe Unterstützung sind Landwirtschaftsbetriebe bei der Umsetzung angewiesen, was können sie allein leisten?